Papst warnt erneut vor Pornos

Die schwule Porno-Reihe "Yes Father" erhebt den Sex im katholischen Beichtstuhl zum Fetisch (Bild: SayUncle)

Vatikanstaat

Papst Franziskus hat am Mittwoch bei einer Generalaudienz im Vatikan die Gläubigen aufgefordert, der Pornografie abzuschwören. "Das sexuelle Vergnügen, das ein Geschenk Gottes ist, wird durch die Pornografie untergraben: eine Befriedigung ohne Beziehung, die zu Formen von Abhängigkeit führen kann", erklärte der 87-Jährige laut "Vatican News". "Wir müssen die Liebe verteidigen, die Liebe des Herzens, des Verstandes, des Leibes, reine Liebe, bei der sich einer dem anderen schenkt."

Ferner rief der Papst dazu auf, den Partner oder die Partnerin zu "objektifizieren" oder den Casanova zu spielen. Es sei besser, "eine gemeinsame Geschichte zu schreiben, als Abenteuern hinterherzujagen". Außerdem warnte der Pontifex davor, sich dem "Dämon des Andere-Besitzen-Wollens zu beugen".

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"Die Lust plündert und raubt"

Franziskus betonte auch, wie positiv er die Liebe sehe – allerdings nicht die Wollust: "Lieben bedeutet genau das: die Liebe ist schön. Die Wollust dagegen verhöhnt all das: die Lust plündert und raubt; sie verschlingt alles in Windeseile, will nicht auf den anderen hören, sondern nur auf die eigenen Bedürfnisse und das eigene Vergnügen."

Der Papst hatte bereits wiederholt den Konsum von Pornografie kritisiert. 2022 rief er etwa in Rom studierenden Kirchenmänner dazu auf, sich vor Horizontalvideos in Acht zu nehmen: "Das reine Herz, das Jesus jeden Tag empfängt, darf solche pornografischen Informationen nicht empfangen", sagte er damals. Pornografie sei zudem "eine Sache, die den Geist schwächt" (queer.de berichtete).

In der Bibel gibt es kein direktes Verbot der Pornografie. Theolog*innen führen allerdings einen Abschnitt im fünften Kapitel des Matthäus-Evangeliums an. In Vers 27 und 28 heißt es: "Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen." Pornografie für Schwule und heterosexuelle Frauen dürfte laut diesem Abschnitt also nicht auf den Widerstand des Schöpfers stoßen. (cw)

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