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TIN*SPIRATION und Manidar

Kölns queeres Jugendzentrum anyway eröffnet dritten Standort

Ein offener Treffpunkt für trans, inter und nichtbinäre Jugendliche findet im Wechsel mit einem Treff für schwule, bisexuelle und queere Jungs und junge Männer mit türkischer Migrationsgeschichte statt.


Gruppenfoto mit Bezirksbürgermeister Volker Spelthann (Grüne, 3.v.l.) (Bild: Marius Steffen)
  • 26. Januar 2024, 04:42h 3 Min.

Köln hat ein neues Angebot für queere Jugendliche. Jeden Mittwochabend öffnet nun das "anyway Köln-Ehrenfeld". Dort wird es zwei neue Angebote geben, die in den bisherigen Räumen keinen Platz gefunden haben. "Wir merken, wie die Bedarfe junger LSBTIQ* einerseits immer weiter steigen und andererseits sich stärker ausdifferenzieren. An unserem Hauptstandort am Friesenplatz sowie der Außenstelle in Köln-Mülheim gab es keine Raumkapazitäten mehr, sodass wir den Standort in Köln-Ehrenfeld gefunden haben", sagt Rabea Maas, geschäftsführende Vorständin des anyway e.V.

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TIN*SPIRATION und Manidar am neuen Standort

Im anyway Ehrenfeld wechseln sich zwei Angebote ab. Alle 14 Tage findet der Treff für trans, inter und nichtbinäre (kurz: TIN*) Jugendliche unter dem Titel "TIN*SPIRATION" statt. Dort können sich Jugendliche und junge Erwachsene, die sich im Prozess der geschlechtlichen Identitätsfindung befinden, vernetzen, austauschen, Freundschaften schließen und ad-hoc beraten lassen. "Für viele TIN*-Jugendliche bietet der Ort die Möglichkeit, für einige Stunden aus dem oft belastenden Alltag auszusteigen. Sie können hier sie selbst sein – ohne negative Blicke und Bemerkungen anderer Menschen", sagt Sam-Lias Schikatis, mitarbeitende Person der TIN*SPIRATION.

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Hürden abbauen für Jugendliche mit türkischer Migrationsgeschichte

Als zweites Angebot wird es alle zwei Wochen den Treff "Manidar" geben. Er richtet sich an schwule, bisexuelle und queere Jungs sowie junge Männer mit türkischer Migrationsgeschichte. Im Treff wird teilweise Deutsch und teilweise Türkisch gesprochen. Neben jungen Deutsch-Türken sind insbesondere auch türkische Geflüchtete willkommen. Aus der Türkei wurden 2023 die zweitmeisten Asylanträge gestellt, unter anderem auch von sehr vielen queeren Menschen. die das Land aktuell verlassen.


Mehmet Selvi (m.) mit deutsch-türkischen Besuchern (Bild: Marius Steffen)

"Jugendliche mit türkischen Wurzeln stehen vor besonderen Herausforderungen im Coming-out. Schwul, bi oder queer zu sein, wird oft als ehrenlos empfunden und gilt in konservativ-islamischen Kreisen als "haram", also eine Sünde." sagt Psychologe Mehmet Selvi, der das Pilotprojekt leiten wird. Es ist im deutschsprachigen Raum einmalig. Mit dem Projekt will er insbesondere auch die Hemmschwelle für Jugendliche senken, Angebote der queeren Jugendarbeit wahrzunehmen. Am neuen Standort wird es keine Regenbogenfahnen geben und keine Einblicke von außen in die Räumlichkeiten hinein. Ein Besuch von "Manidar" führt so nicht zu einem ungewollten Coming-out.

Das anyway Ehrenfeld befindet sich in der Jugendeinrichtung "OT St. Anna", Schadowstraße 28. Welches Angebot wann stattfindet, erfahren Interessierte auf anyway-koeln.de sowie auf Instagram. Für die Angebote gilt eine Altersbegrenzung von 14 bis unter 27 Jahre. (cw/pm)

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