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TV-Tipp

Ein schwuler Teenager verschwindet

"Dominiks Geheimnis" heißt der neue "Unter anderen Umständen"-Krimi im ZDF. Regisseurin Ziska Riemann erzählt den kniffligen Fall wie ein Puzzlespiel inklusive falscher Fährten und mehrerer Wendungen.


Kommissarin Jana Winter (Natalia Wörner) sucht nach dem vermissten Dominik (Bild: ZDF)
  • 26. Januar 2024, 07:44h 3 Min.

An einem Morgen im Frühling wird auf dem Gehweg nahe des Flensburger Hafens ein schmutziger Zettel mit einer Notiz gefunden: Es ist der Hilferuf eines Jungen.

Der 15-jährige Dominik Wiesner (Levi Kirchhoff) war einige Monate zuvor von seiner Mutter Rosalie (Katrin Wichmann) als vermisst gemeldet worden. Kommissarin Jana Winter (Natalia Wörner) und ihr Team hatten damals die Suche nach kurzer Ermittlung eingestellt, als sie auf einen Abschiedsbrief gestoßen waren.

Sie sind zu dem Schluss gekommen, der Teenager sei nicht Opfer eines Verbrechens geworden, sondern von zu Hause durchgebrannt. Ein jugendlicher Ausreißer, wie es sie zu tausenden jährlich in Deutschland gibt. Ein Drama für die Eltern, sicherlich. Aber kein Fall für die Kripo.

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Eine fatale Fehleinschätzung

Nun stellt sich heraus – das war damals eine fatale Fehleinschätzung. Von Schuldgefühlen geplagt, nimmt Jana die Ermittlungen wieder auf. Offensichtlich hat Dominik Wiesner es geschafft, einen Hilferuf aus einem Keller zu schmuggeln, in dem er seit Monaten eingesperrt auf Hilfe wartet.

"Dominiks Geheimnis" heißt der neue "Unter anderen Umständen"-Krimi, der am Montag um 20.15 Uhr im ZDF läuft und bereits jetzt in der ZDF-Mediathek gestreamt werden kann.

Als Jana Dominiks Klassenkameraden Kaan Sahin (Eren M. Güvercin) aufsucht, der damals schon im Fokus der Ermittlungen stand, und nun endlich gesteht, den vermeintlichen Abschiedsbrief aus Sorge um seinen Vater Henning Wiesner (Jean-Luc Bubert) gefälscht und Dominiks Handschrift mithilfe dessen Tagebuchs nachgeahmt zu haben, macht Jana eine erschreckende Entdeckung: Sie war schon damals ganz nah an der Aufklärung des Falles. Denn Dominik wollte nicht Boxer werden (was sein Vater gerne gesehen hätte), sondern Schriftsteller. Er wurde in der Schule als verträumter Außenseiter beschrieben, der sich die Fingernägel lackiert und eher als "spezieller" Einzelgänger bekannt ist. Will sagen: Dominik ist schwul und ist vor seinem homophoben Vater weggelaufen.


Kaan Sahin (Eren M. Güvercin, r.) gesteht Jana Winter (Natalia Wörner, l.) und seinem Vater Adnan Sahin (René Ifrah, M.), dass er den Abschiedsbrief gefälscht hat (Bild: ZDF / Georges Pauly)

Puzzlespiel inklusive falscher Fährten und mehrerer Wendungen

Hauptdarstellerin Natalia Wörner ist nahezu in jeder Szene im Bild, tappt als Ermittlerin ziemlich im Dunklen, weil sie an die Schüler*innen überhaupt nicht herankommt – auch nicht an ihren Filmsohn Leo (Jacob-Lee Seeliger). Um den kümmert sich Kollege Matthias Hamm (Ralph Herforth) geradezu rührend, was Leo wohl ganz gut findet. Er hat nämlich eine Freundin, von der seine Mutter anfangs nichts weiß – und Frau Kommissarin trägt ihren Beruf dann doch zu sehr in ihr Privatleben hinein, was Leo zunehmend nervt. Nervig ist auch, dass Frau Winter deutlich zu oft "okay" sagt – vermutlich, weil sie ähnlich wie die Zuschauer*innen erst langsam begreifen, worum es hier eigentlich wirklich geht. Dabei ist das – bei genauem Hinsehen – erstaunlich offensichtlich.

Regisseurin Ziska Riemann erzählt den kniffligen Fall wie ein Puzzlespiel inklusive falscher Fährten und mehrerer Wendungen, was stellenweise etwas langatmig anmutet. Vielleicht gibt es gerade deshalb ein höchst dramatisches Finale samt Todesfall, was ziemlich aufgesetzt wirkt und so gar nicht zur ansonsten sensiblen Geschichte passen will. (cw/dpa)

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