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- 16. Mai 2006 2 Min.
Wien (queer.de) - In der österreichischen Hauptstadt wird im kommenden Jahr ein ungewöhnliches Mahnmal für die homo- und transsexuellen Opfer des Nationalsozialismus errichtet. Verwirklicht wird ein Entwurf des Künstlers Hans Kupelwieser, der ein 20 auf 20 Meter großes Becken mit rosa Wasser vorsieht. Errichtet wird die Skulptur am Morzinplatz vor der Ruprechtskirche, dem einstigen Standort der Wiener Gestapo-Zentrale. Durch das Bassin soll sich der Schriftzug "Que(e)r" ziehen, der an den üblichen Begriff für alle Spielarten der Liebe jenseits der Heterosexualität "Queer" gemahnen soll. Mitassoziiert solle aber auch der deutsche Begriff "Quer" werden, etwa in "Querdenker", so Kupelwieser bei der Präsentation des Projekts am Montag. Nur fünf Zentimeter hoch soll das mit Lebensmittelfarbe rosa gefärbte Wasser in dem Becken stehen und dadurch begehbar sein. Ausgewählt wurde das insgesamt 310.000 Euro teure Projekt im Rahmen eines von der Wiener Stadtregierung ausgelobten Wettebewerbs vom Beirat für "Kunst im öffentlichen Raum" in Zusammenarbeit mit Vertretern von Homo-Organisationen. "Wir sind der Stadt Wien sehr dankbar, dass sie dieses wichtige Zeichen setzt”, erklärte die Vorsitzende der Homosexuellen-Initiatie Wien (HOSI) Bettina Nemeth. "Wir begrüßen auch sehr den Ansatz, nicht bloß einen leicht zu übersehenden Gedenkstein irgendwo in der Stadt aufzustellen, sondern ein ungewöhnliches und auffälliges Mahnmal auf einem zentralen und stark frequentierten Platz in der Innenstadt zu verwirklichen, das durchaus ein neues Wahrzeichen Wiens werden kann.” (cw)














