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Sportgerichtshof muss entscheiden

Lia Thomas klagt gegen Trans-Verbot im Frauen-Schwimmen

Eine US-Sportlerin wehrt sich dagegen, dass der internationale Schwimmverband ihr den Zugang zu Wettbewerben wegen ihrer Transgeschlechtlichkeit verwehrt.


Lia Thomas 2022 bei einem Unisport-Wettkampf in Atlanta (Bild: IMAGO / USA TODAY Network)
  • 29. Januar 2024, 12:14h 2 Min.

Die amerikanische Sportlerin Lia Thomas hat den internationalen Sportgerichtshof Cas in Lausanne aufgefordert, ein Trans-Verbot des Schwimmverbands World Aquatics (bis 2022: Fina) für ungültig zu erklären. Die 25-Jährige wehrt sich gegen eine Entscheidung des Verbandes aus dem Jahr 2022: Damals wurde beschlossen, transgeschlechtlichen Athletinnen, deren Geschlechtsanpassung nach dem Beginn ihrer Pubertät stattgefunden hat, von Wettbewerben der Frauen auszuschließen (queer.de berichtete). Wie der Sportgerichtshof am Freitag mittelte, handelt es sich dabei um den 10.000. Antrag seit seiner Gründung im Jahr 1984 (PDF).

Der Cas erklärte, Thomas halte die Regulierung von trans Frauen im Sport für "angebracht", allerdings verstoße das augenblickliche Verbot unter anderem gegen die olympische Charta und die Europäische Menschenrechtskonvention. Sie werde wegen ihrer Geschlechtsidentität diskriminiert, argumentierte sie.

World Aquatics erklärte hingegen, dass trans Sportlerinnen trotz einer medikamentösen Senkung ihres Testosteronspiegels erhebliche körperliche Vorteile gegenüber Frauen hätten, wenn sie die männliche Pubertät durchlaufen hätten. Andere verwiesen allerdings auf Studien, wonach der angebliche Vorteile übertrieben werde. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2021 kam etwa zu dem Ergebnis, dass sich die sportliche Leistungsfähigkeit von trans Frauen und Männern nach zwei Jahren Hormonbehandlung der von cis Frauen und Männern angleiche (queer.de berichtete).

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Thomas nahm seit 2022 an keinem Wettbewerb mehr teil

Lia Thomas ist seit 2022 keinen Wettkampf mehr geschwommen. Zuvor war sie im amerikanischen Unisport (NCAA) erfolgreich. Insbesondere rechtspopulistische Akteur*innen, auch die deutsche AfD, werteten ihre Erfolge als Beweis dafür, dass trans Frauen aus dem Frauensport ausgeschlossen werden sollten (queer.de berichtete). Die Cas-Entscheidung wird voraussichtlich nach den Olympischen Spielen diesen Sommer in Paris fallen – damit kann Thomas frühestens 2028 bei der Olympiade in Los Angeles antreten.

World Aquatics wollte das Trans-Verbot mit einer offenen Kategorie ausgleichen, bei der auch trans Athletinnen und Athleten teilnehmen dürfen (queer.de berichtete). Bei der Weltmeisterschaft in Berlin vergangenes Jahr wollte allerdings niemand in diesem Trans-Sonderwettbewerb antreten (queer.de berichtete). (dk)

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