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Urteil bereits rechtskräftig
18.000 Euro: Sportgericht bestraft Leverkusen für queerfeindliches Banner
Fans des Bundesliga-Tabellenführers sorgten letztes Jahr mit Transfeindlichkeit für Schlagzeilen. Jetzt erhält der Verein die Rechnung dafür.

Bayer Leverkusen muss wegen seiner queerfeindlichen Fans eine Geldstrafe zahlen (Bild: angelolucas / pixabay)
- 30. Januar 2024, 13:52h 2 Min.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) zieht Konsequenzen aus einem queerfeindlichen Vorfall in der Bundesliga der Männer: Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen ist vom DFB-Sportgericht "wegen eines diskriminierenden unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger mit einer Geldstrafe in Höhe von 18.000 Euro belegt" worden, wie der Verband am Montag mitteilte. Von der Strafe könne der Verein bis zu 6.000 Euro für "präventive Maßnahmen" verwenden, um ein derartiges Verhalten seiner Fans in Zukunft zu verhindern. Der nordrhein-westfälische Club habe dem Urteil bereits zugestimmt, es sei damit rechtskräftig.
Der Hintergrund: Bayer-Fans hatten am 25. November 2023 bei einem Auswärtsspiel ihres Vereins bei Werder Bremen Transparente gezeigt, auf denen zu lesen war: "Es gibt viele Musikrichtungen, aber nur 2 Geschlechter" (queer.de berichtete). Das führte zu Protesten: Ein Bremen-Anhänger tweetete etwa als Reaktion, dass es "mehr Geschlechter als Fans" von Bayer 04 gebe. Leverkusens Geschäftsführer Fernando Carro distanzierte sich von den queerfeindlichen Anhänger*innen und erklärte, die Aktion sei "geschmacklos und falsch" gewesen.
Rechte Scharfmacher kritisieren Urteil
Das DFB-Urteil führte zu scharfer Kritik von Rechtsaußen: Der frühere "Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt, der jetzt im rechtspopulistischen Portal "Nius" eine treibende Rolle spielt, erklärte etwa auf X (vormals Twitter): "Für dieses Plakat, auf dem bloß der biologische Grundfakt unserer Existenz steht, muss Bayer Leverkusen 18.000 Euro Strafe zahlen. Wir sind im Irrenhaus gelandet. Der Geist unserer Institutionen wird von einem Ideologie-Virus zerfressen."

Auch aus der Politik kam Kritik. Gerhard Papke, der immer wieder wegen seiner queerfeindlichen Äußerungen kritisierte frühere FDP-Fraktionschef in NRW, schrieb etwa: "Deutschland wird zum Irrenhaus!" Die gleiche veraltete Bezeichnung für eine psychiatrische Klinik benutzte auch der AfD-Politiker Georg Pazderski. (dk)
















