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Ingolstadt

AfD macht erneut Stimmung gegen Dragqueens

Die AfD setzt ihren Kulturkampf gegen Dragqueens fort: In Ingolstadt protestiert die rechtsextreme Partei gegen einen Auftritt beim Fem*-Festival.


Letzten Sommer demonstrierten queerfeindliche Kräfte bereits gegen eine Dragqueen-Lesung in einer Münchner Bücherei (Bild: IMAGO / ZUMA Wire)
  • 2. Februar 2024, 12:02h 2 Min.

Erneut sorgt ein Auftritt von Dragqueens für Schnappatmung unter Rechtsextremen: In Ingolstadt sollen am 4. März Eric BigClit und Vicky Voyage ihre Lesung "Wir lesen euch die Welt, wie sie euch gefällt" durchführen. Die Veranstaltung soll im Rahmen des Fem*-Festivals Ingolstadt stattfinden, einem Kooperationsprojekt von Gleichstellungsstelle und Kulturamt.

Die Lesung war in den letzten Jahren bereits mehrfach durchgeführt worden. Darin sollen laut einer Ankündigung Kinder mitgenommen werden "in farbenfrohe Welten, die unabhängig vom Geschlecht zeigen, was das Leben für euch bereithält und dass wir alles tun können, wenn wir an unseren Träumen festhalten!"

FEM*FESTIVAL: 1.03.-10.03.2024 Im Rahmen des FEM*FESTIVALS präsentiert das Kooperationsprojekt von...

Posted by Kulturamt Ingolstadt on Tuesday, January 30, 2024
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Wie die "Augsburger Allgemeine" (Bezahlartikel) berichtet, hat sich die Ingolstädter AfD in einer Pressemitteilung gegen das Event ausgesprochen – und sich über "Indoktrination" und "Frühsexualisierung" beklagt. Diese Kampfworte werden von der Partei eingesetzt, um gegen jegliche queere Lebensweise Stimmung zu machen.

Und die Moral von der Geschicht?: Der Regenbogen trotzt dem Bösewicht! Es war ein toller großer bunter @csdmuenchen...

Posted by Vicky Voyage on Sunday, July 2, 2023
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In sozialen Medien verfängt sich diese Stimmungsmache. Auf Facebook erklärten mehrere Nutzer*­innen die Dragqueens zu einer Gefahr für Kinder: "Hypersexualisierte Darstellungen einer Frau, die ein Mann verkörpert, ist Sexismus – Kinder brauchen so was nicht", heißt es dort etwa. Oder etwa auch: "Die sollen leben, wie sie wollen......aber Hände weg von den Kindern..…"



Der Ingolstädter Kulturreferent Gabriel Engert (CSU) hält trotz der Proteste an der Veranstaltung fest: "Es gibt keinen Grund, diese Veranstaltung nicht durchzuführen", so Engert. Matthias Neuburger vom Kulturamt wies zudem eine Verschwörungstheorie zurück: "Es gibt keine sexuellen Inhalte", so Neuburger. "Die beiden sind fancy verkleidet – so what!"

Amerikanischer Kulturkampf schwappt nach Deutschland über

Der Hass auf Dragqueens hat sich in den letzten Jahren insbesondere unter Konservativen in den USA ausgebreitet. Dort werden in mehreren Bundesstaaten Auftrittsverbote für Dragqueens diskutiert. Ein entsprechendes Gesetz in Texas ist von einem Bundesgericht bereits als verfassungswidrig gestoppt worden (queer.de berichtete).

In Deutschland wird dieser Hass inzwischen nicht nur von der AfD gepflegt: Eine Draglesung mit Vicky Voyage und Eric BigClit führte etwa bereits im vergangenen Jahr zu Protesten: Dieses wurde auch von der CSU, Vizeministerpräsident Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und sogar dem eigentlich als queerfreundlich geltenden Münchner OB Dieter Reiter (SPD) angeheizt. Während der Lesung gab es vor der Bücherei Proteste von Rechtsextremen und Gegendemonstrant*innen (queer.de berichtete). (dk)

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