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Filmfest-Chaos
AfD von Berlinale-Eröffnung wieder ausgeladen
Menschen, "die diskriminierende und ausgrenzende Positionen vertreten und teils die Demokratie abschaffen wollen", seien bei dem Filmfest nicht willkommen.

Die Berlinale 2024 findet vom 15. bis 25. Februar statt (Bild: Internationale Filmfestspiele Berlin)
- 8. Februar 2024, 20:44h 2 Min.
Nach tagelanger Diskussion hat das Leitungsduo der Berlinale fünf zuvor zur Eröffnungsgala des Filmfestivals eingeladene AfD-Politikerinnen und -Politiker wieder ausgeladen. Diese seien zudem darüber informiert worden, "dass sie auf der Berlinale nicht willkommen sind", erklärte das Leitungsduo, Mariëtte Rissenbeek und Carlo Chatrian, am Donnerstag. Es sei ihnen "als Berlinale und als Team wichtig, unmissverständlich Stellung zu beziehen für eine offene Demokratie".
Die Berlinale-Leitung begründete dies auch mit den Enthüllungen, die es in den vergangenen Wochen zu "explizit antidemokratischen Positionen" und zu einzelnen Politikern der AfD gegeben habe. Das Netzwerk Correctiv hatte Anfang Januar über ein Geheimtreffen von AfD-Politikern, Mitgliedern der rechten Werteunion, Rechtsextremen und Unternehmern berichtet. Diese sprachen den Recherchen zufolge bei dem Treffen Ende November 2023 über die Vertreibung von Millionen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte aus Deutschland.
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"Die AfD und etliche ihrer Mitglieder und Abgeordneten vertreten Ansichten, die den Grundwerten der Demokratie zutiefst widersprechen", erklärte die Berlinale-Leitung dazu nun. Bei der AfD seien unter anderem Forderungen nach einer homogenen Gesellschaft, homophobe und queerfeindliche Äußerungen, "schlimmer Geschichtsrevisionismus und klarer Rechtsextremismus" zu finden. In Zeiten, in denen Rechtsextreme in die Parlamente einzögen, wolle die Berlinale mit der Ausladung der AfD eine klare Position beziehen, hieß es weiter.
Eingeladen worden waren fünf AfD-Vertreterinnen aus Bundestag und Berliner Abgeordnetenhaus, darunter die Berliner AfD-Vorsitzende Kristin Brinker, die bei einem zuletzt ebenfalls bekannt gewordenen Treffen von radikalen Rechten in der Wohnung des früheren CDU-Finanzsenators Peter Kurth dabei war. Die Berlinale hatte sich bereits vor einigen Tagen von der AfD distanziert, die Einladungen aber verteidigt. So seien sie über an Parteien aufgeteilte Kontingente von Senat und Bundesregierung vergeben worden und man müsse akzeptieren, dass die AfD demokratisch gewählt wurde (queer.de berichtete).
Die 74. Berlinale findet von 15. bis zum 25. Februar statt. Im Rahmen der Berlinale wird auch der queere Filmpreis Teddy Award verliehen (queer.de berichtete). (cw/afp)
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