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Saarland

Früherer LSU-Chef ist sauer auf die Junge Union

Die Junge Union kritisierte das Karnevalsmotto "Bunte Vielfalt" als "Einknicken vor der linken, moralischen 'Gesinnungspolizei'". Das war selbst LSU-Aktivist Thomas W. Schmitt zu viel.


Die Junge Union findet das Karnevalsmotto "Bunte Vielfalt" schlecht und bevorzugt ein Motto mit als rassistisch kritisierten Begriffen (Bild: Facebook / Narrekäpp Helau Mildau e.V. Theley)

  • 14. Februar 2024, 14:25h 2 Min.

Normalerweise versuchen Aktivist*innen der Lesben und Schwulen in der Union (LSU) innerparteiliche Konflikte intern zu lösen – doch vergangene Woche übte Thomas W. Schmitt, von 2015 bis 2023 Landesvorsitzender der LSU Saarland, offen Kritik an der Jungen Union und trat demonstrativ aus dem jungen Verband der CDU aus.

Anlass war Kritik der Jungen Union an einer Motto-Änderung des Karnevalsvereins Narrekäpp Helau Mildau aus Tholey-Theley. Sie hatte zunächst im Motto das Wort "Winnetou" sowie als rassistisch kritisierte Ausdrücke für Schnitzel mit Paprikasoße und Schokoküsse verwendet, nach Kritik änderte der Verein das Motto in "Bunte Vielfalt".

Dies stieß der JU vergangenen Donnerstag sauer auf: In einer Pressemitteilung kritisierten die jungen Christdemokrat*innen das "Einknicken vor der linken, moralischen 'Gesinnungspolizei'". JU-Landeschef Fabian Laßotta erklärte: "In welcher Welt leben wir, dass Menschen anderen Menschen vorschreiben wollen, welche Begriffe, welche Kostüme oder auch welches Essen man verwenden darf?" Er appellierte an alle Faschings-Begeisterten, "die für die parlamentarische Demokratie und Meinungsfreiheit stehen", sich als amerikanische Ureinwohner*innen zu verkleiden.

"Das hat nichts mit 'linker Gesinnungsideologie' zu tun"

"Ich finde es traurig, dass so ein Thema ausgerechnet an einem so positiven und freudigen Tag wie Weiberfasching instrumentalisiert werden muss, um zu polarisieren und negative Stimmung zu machen!", erklärte dazu LSU-Aktivist Schmitt. "Obendrein wird auch noch völlig verkannt, dass unsere Gesellschaft heute nun mal dazugelernt hat und eben sensibler und reflektierter mit Sprache umgeht. Das hat nichts mit 'linker Gesinnungsideologie' zu tun, sondern ist schlicht ein großer Fortschritt bei der Nicht-Diskriminierung vieler Menschen in unser Gesellschaft." Als Christdemokrat respektiere er den gesellschaftlichen Fortschritt, "weil für mich am Ende immer(!) der Mensch und seine unantastbare Würde im Mittelpunkt stehen". Dies sei auch "der springende Punkt beim vielfach zitierten Christlichen Menschenbild", so Schmitt weiter. "Warum das der Jungen Union nicht einleuchtet ist mir ein Rätsel."

Ich finde es traurig, dass so ein Thema ausgerechnet an einem so positiven und freudigen Tag wie Weiberfasching...

Posted by Thomas W. Schmitt on Thursday, February 8, 2024
Facebook / Thomas W. Schmitt
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Schmitt ist nicht das einzige CDU-Mitglied, dass kein Problem mit dem Motto "Bunte Vielfalt" hat und die Junge Union kritisiert. So zeigte sich Theleys christdemokratische Bürgermeister Andreas Maldener laut "Saarbrücker Zeitung" enttäuscht über die JU und attestierte deren Landeschef mangelnde Differenzierungsfähigkeit. (dk)

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