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Nach über 25 Jahren

Star-Produzent Nico Hofmann verlässt die UFA

Nico Hofmann gilt als einer der bedeutendsten Film- und Fernsehproduzenten Deutschlands. Nach über 25 Jahren unter dem Dach des Filmunternehmens UFA will der schwule Manager nun eigene Wege einschlagen.


Nico Hofmann hat sich als Ufa-Vorstandschef für mehr queere Rollen in Film und Fernsehen engagiert (Bild: Ufa GmbH)
  • 15. Februar 2024, 05:44h 3 Min.

Während andere Menschen sich in seinem Alter auf ihr Rentnerdasein vorbereiten, schlägt Star-Produzent Nico Hofmann (64) noch einmal lässig das nächste Kapitel seiner langen Karriere als Film- und Fernsehproduzent auf. Wie das Babelsberger Filmunternehmen UFA am Mittwoch verkündete, wird Hofmann nach über 25 Jahren unter dem Dach des traditionsreichen Unternehmens endgültig seinen Hut nehmen und in Zukunft wieder als eigenständiger Produzent arbeiten.

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Mit teamWorx seit 1998 unter dem Dach der UFA

Mit der UFA war der schwule, charismatische Filmemacher seit 1998 eng verbandelt. In diesem Jahr gründete er gemeinsam mit weiteren Mitstreiter*innen das Unternehmen teamWorx Television & Film, eine Tochter der UFA Film- und TV Produktion von Bertelsmann. teamWorx produzierte eine Vielzahl von Fernsehformaten für die öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehsender in Deutschland, bis die Filmschmiede im Jahr 2013 im Zuge einer Umstrukturierung der UFA mit den UFA-Tochtergesellschaften Phoenix Film und UFA Fernsehproduktionen zu dem neuen Unternehmen UFA Fiction fusioniert wurde. Zu den bekanntesten teamWorx-Produktionen zählten unter anderem der Republikflucht-Thriller "Der Tunnel" und die mit zahlreichen Preisen ausgezeichneten Fernsehfilme "Der Tanz mit dem Teufel" und "Ende der Saison".

In den vergangenen Jahren verantwortete Hofmann zudem einige der erfolgreichsten Filme und Serien der letzten zwei Jahrzehnte wie "Unsere Mütter, Unsere Väter", "Deutschland 83" oder "Ku'damm 56/59". Von 2017 bis September 2023 leitete er als CEO die UFA, zuletzt hatte er noch den Posten des "Chairman" bei dem Unternehmen inne, den er laut Ankündigung nun zum 29. Februar niederlegen wird.

Der "Bild"-Zeitung sagte der Star-Produzent zu seiner Entscheidung: "Ich fange noch einmal ganz neu an. Das ist nach fast vier Jahrzehnten im Filmgeschäft auch für mich sehr aufregend. Aber ich kehre zurück zu meinen Wurzeln und zu meiner großen Leidenschaft: dem Filmemachen. In den vergangenen Jahren blieb mir in meiner Funktion als CEO der Ufa oft zu wenig Zeit, um wirklich kreativ zu sein. Das werde ich jetzt ändern – und darauf freue ich mich schon sehr."

Engagement für mehr queere Sichtbarkeit

Hofmann hatte sich in seiner Zeit als Vorstandschef auch für mehr queere Rollen in Film und Fernsehen engagiert (queer.de berichtete). Die Ufa setzte sich auch Diversitäts-Ziele (queer.de berichtete). In seiner Zeit entstanden Ufa-Produktionen wie die ARD-Serien "All You Need" oder "Eldorado KaDeWe – Jetzt ist unsere Zeit".

Der schwule Manager riet queeren Schauspieler*innen dazu, sich zu outen: "Man kann nur glücklich sein, wenn man zu seiner Sexualität steht und nicht ein falsches Leben aufrecht erhält", sagte er (queer.de berichtete). Auch politisch engagierte sich Hofmann: So kritisierte er im Jahr 2020, als der spätere CDU-Chef Friedrich Merz Homosexualität und Kindesmissbrauch in Zusammenhang brachte (queer.de berichtete).

2020 führte Hofmann die "Top 100 Out Executives"-Liste – also die Liste der offen queeren Manager*innen – an (queer.de berichtete). 2021 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet (queer.de berichtete). (cw/spot)

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