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  • 22. Mai 2006 16 2 Min.

Warschau (queer.de) Bereits am 16. Mai wurde im Zentrum der polnischen Hauptstadt Warschau auf einen bekannten Pazifisten und Unterstützer der schwullesbischen Arbeit, den 30 Jahre alten M., ein Mordanschlag verübt. Das meldete jetzt das Schwule Anti-Gewaltprojekt Maneo in Berlin. Nach Berichten der Warschauer "Fundacja Rownosci" ("Stiftung für Gleichberechtigung"), sei M. schon mehrfach auf offener Straße bedrängt und überfallen worden. Das Opfer, das selbst nicht schwul ist, habe in der Vergangenheit aktiv den Warschauer CSD unterstützt. "Die Art des Angriffs muss als ein gezielter Mordversuch angesehen werden", habe der behandelnde Arzt erklärt. Die Täter seien auf den Betroffenen zugetreten und haben ihn mit den Worten "schwule Sau" angegriffen. Während einer der Täter M. Tränengas ins Gesicht sprühte, habe der anderer mit einem etwa 30 cm langen Messer auf den Rücken des Opfers eingestochen. Die Lunge wurde durchstochen und das Herz nur knapp verfehlt. "Nur durch ein Wunder hat er überlebt", habe der behandelnde Arzt erklärt. Mit Entsetzen reagieren die schwullesbischen Szenen in Polen auf den Anschlag. Die Täter werden in Kreisen der rechtsradikalen Gruppe "Warschauer Neufaschisten" vermutet.

Soli-Proteste angekündigt

Maneo, Berlins schwules Anti-Gewalt-Projekt, ruft deshalb gemeinsam mit seinen polnischen Partnerorganisationen, der KPH – "Kampagne gegen Homophobie" und "Stiftung für Gleichberechtigung", und mit seiner französischen Partnerorganisation "SOS-Homophonie" zu öffentlichen Protesten auf. "Der jüngste Anschlag kann geradezu als eine Folge dieser gesellschaftlichen Stimmung angesehen werden. Alle gesellschaftlichen Bereiche in Polen sind aufgefordert, sich aktiv der Hassgewalt und der Diskriminierung von Minderheiten entgegen zu stellen", so Bastian Finke, Maneo-Projektleiter.
Am 20. Mai 2006 findet eine Demonstration von Freunden des Opfers und Mitgliedern der antifaschistischen Bewegung an der Kolumna Zygmunta (Siegesmund-Säule) am Schlossplatz in Warschau statt. Und für den 10. Juni ist die CSD-Parade in Warschau geplant. (pm)

-w-

#1 joshAnonym
  • 22.05.2006, 13:10h
  • hat jemand mitbekommen, das unser aller bundepräsident horst köhler war am 18. Mai in Polen. er hat zwar über vertriebene gesprochen, aber zu situation der homosexuellen habe ich kein wort gehört.
    früher war es üblich, wenn politiker diktaturen besuchten, wenigstens auf menschenrechte hinzuweisen. schön war das noch......
    wenn man "polnische neofaschisten" hört, mein gott, wo endet das? braune SA die durch warschau marschiert? und noch 4 jahre ist dieser präsident (der polnische meine ich) im amt. erinnert sich noch jemand, wie österreich wegen der wahl haiders behandelt wurde? aber die zeiten sind wohl vorbei, oder?
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#2 Adrian AhlhausAnonym
  • 22.05.2006, 13:20h
  • Entgegen anderer, zu recht aufgeregter Stimmen zur Homophobie in Polen, bin ich der Meinung, dass wir froh sein können, dieses Land als Teil der EU vorzufinden. So kann sich das Land nicht der Meinungen aus anderen EU-Ländern verschließen, ohne dabei mit länger wirkenden Konsequenzen und Meinungen leben zu müssen.
    Noch vor wenigen Tagen konnte jeder feststellen, wie hier bei queer.de die Stimmung ausgesprochen negativ gegenüber den homophoben polnischnischen Verhältnissen ist.
    Bei einem nicht EU-Land wie Russland gibt es weniger Möglicheiten durch Meinungen positiv einzuwirken, was nicht heißt dies nicht fortwährend versuchen zu sollen.
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#3 splattergayAnonym
  • 22.05.2006, 13:39h
  • Ich bin der Meinung, daß die Kritik von Köhler in einem Land wie Weißrussland wesentlich deutlicher ausgefallen wäre. Die EU hat schon genug Probleme, da versucht man vieles zu verdrängen. Köhler hat sich m.W. auch indirekt zu den Protesten v. Schwulen u. Lesben geäußert, nämlich dahin gehend, daß das eine "innere Angelegenheit" Polens sei.
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