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Kanada

Nachrichtendienst warnt: "Anti-Gender-Bewegung" könnte "extreme Gewalt" auslösen

Der kanadische Nachrichtendienst schlägt Alarm: Die zunehmend queerfeindliche Rhetorik könnte sich in Gewalt entladen.


Bei einer Protestaktion vor dem kanadischen Parlament in Ottawa demonstrierten queerfeindliche Kräfte am 20. September 2023 gegen LGBTI-Schulaufklärung, dabei trat eine Demonstrantin eine Trans-Flagge mit den Füßen (Bild: IMAGO / ZUMA Press)
  • 16. Februar 2024, 14:27h 2 Min.

Der wichtigste zivile Nachrichtendienst Kanadas hat vor einem antiqueeren Gewaltausbruch gewarnt, der wegen der Rhetorik der "Anti-Gender-Bewegung" drohe. Anlass für die Warnung ist ein Bericht der Antiterrorismusbehörde ITAC, wonach insbesondere trans Menschen und Dragqueens Zielscheiben von transfeindlichen Kräften seien.

Eric Balsam, der Sprecher des Nachrichtendienstes "Canadian Security Intelligence Service" (CSIS), erklärte gegenüber "CBC News": "Die Bewertung des CSIS ist, dass die gewalttätige Bedrohung, den die Anti-Gender-Bewegung darstellt, in diesem Jahr mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weiter besteht. Zudem könnten gewalttätige Akteure von der Attacke bei der University of Waterloo inspiriert werden, um selbst extreme Gewalt gegen die 2SLGBTQI+-Community oder andere Zielpersonen zu verüben, die als Vertreter der der Genderideologie-'Agenda' angesehen werden", so Balsam.

Balsam spielte mit seiner Aussage auf einen vor einem guten halben Jahr aus Queerfeindlichkeit verübten Messerangriff in einer Universität in der Provinz Ontario an, bei der drei Menschen verletzt wurden. Der Angriff ereignete sich während eines Seminars für Geschlechterstudien (queer.de berichtete). Der von ihm verwendete Begriff 2SLGBTQI+ wird in Kanada verwendet, weil er auch die queere Identität der kanadischen Ureinwohner*innen ("First Nations") umfasst. 2S steht dabei für "Two-spirit", einer Art drittes Geschlecht in dieser lange diskriminierten Bevölkerungsgruppe.

Kulturkampf nach US-Vorbild auch in Kanada

In Kanada gibt es derzeit – wie beim Nachbar USA – eine lauter werdende transphobe Bewegung, die nicht nur von Rechtsextremen, sondern auch von der Konservativen Partei und einigen Feminist*innen unterstützt wird. Erst vor zwei Wochen beschloss etwa Danielle Smith, die Premierministerin der knapp fünf Millionen Einwohner*innen zählenden Provinz Alberta, dass sie die Behandlungsmöglichkeiten von trans Kindern und Jugendlichen einschränken werde. Smith erklärte, mit diesen Verboten würden Kinder geschützt, während der queerfreundliche Bundespremierminister Justin Trudeau die Befürchtung äußerte, dass damit trans Jugendliche in den Suizid getrieben würden.

Direktlink | Die transphobe Politik Albertas war vor zwei Wochen sogar die Hauptmeldung bei der beliebten Abendnachrichtensendung "The National"
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Auch in Deutschland gibt es derzeit eine stärker werdende transfeindliche Bewegung, die sich insbesondere gegen das Selbstbestimmungsgesetz wendet, das das in weiten Teilen verfassungswidrige Transsexuellengesetz aus dem Jahr 1981 ablösen soll. Widerstand kommt insbesondere von den politischen Rändern, also vom Bündnis Sahra Wagenknecht und der AfD, aber auch aus der Union. Zudem versuchte die inoffizielle deutsche Cheffeministin Alice Schwarzer in den letzten Jahren immer wieder, Stimmung gegen trans Menschen zu machen (queer.de berichtete). (dk)

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