https://queer.de/?48832
Österreich
Marco Grüll: Homophobe Gesänge waren ein "Riesenfehler"
Im Podcast seines Wiener Vereins bittet Profi Marco Grüll um Entschuldigung für seine homosexuellenfeindlichen Gesänge. Er wolle fortan zeigen, "dass es so nicht geht".

Marco Grüll gibt sich selbstkritisch (Bild: IMAGO / GEPA pictures)
- 15. März 2024, 13:22h 2 Min.
Der österreichische Profifußballer Marco Grüll, der im Sommer zu Werder Bremen wechseln wird, hat sich erstmals in einem Interview für seinen homosexuellenfeindlichen Ausbruch nach einem Derby-Spiel seines Vereins Rapid Wien vor rund drei Wochen entschuldigt.
Im Rapid-Podcast "Vereinhören" sagte der Spieler: "Es war einfach ein Riesenfehler. Das darf nicht passieren. In der heutigen Zeit und auch früher darf das eigentlich keinen Platz haben", so Grüll. "Man muss ganz ehrlich sagen, es war einfach ein Riesenblödsinn und es tut uns und mir unendlich leid. Ich wollte nie einen Menschen damit verletzen oder diskriminieren. Wichtig ist, dass wir in Zukunft so etwas nicht mehr machen", so der 25-Jährige. Es sei "wichtig, dass sich jeder Mensch wohlfühlen darf auf dieser Welt" und "jeder jeden lieben kann".
|
Grüll hatte mit anderen Spielern nach einem Derbysieg gegen Austria Wien Ende Februar gegnerische Spieler homophob beleidigt. Auf Videos ist zu sehen, wie Grüll und andere "Wir sind keine orschwoarmen Veilchen" sangen. Dafür entschuldigte sich der 25-Jährige nach dem Spiel via Instagram (queer.de berichtete).
Danach wurde er von der österreichischen Bundesliga für zwei Spiele gesperrt und auch nicht für die nächsten Testspiele in die österreichische Nationalmannschaft aufgenommen (queer.de berichtete). Damit könnte er möglicherweise die Europameisterschaft im Sommer in Deutschland verpassen, für die sich auch Österreich qualifiziert hat.
An Schulen für Akzeptanz werben
Laut Grüll werde nun in seinem Noch-Verein mehr für die Akzeptanz von Homosexualität getan. Man plane etwa, an Schulen zu gehen, so der Spieler. "Wir wollen zeigen, dass es so nicht geht", sagte er. "Ich bin nicht so ein Mensch und will nicht so ein Mensch sein." Daher wolle er jetzt zeigen, wie es richtig gemacht wird.
Auf Nachfrage sagte Grüll, er würde offen damit umgehen, wenn sich ein Mitspieler als schwul outet: "Mensch ist Mensch", erklärte er. (dk)















