Sicherheits­bedenken: Dieses Jahr kein Volksfest parallel zum CSD Hannover

CSD-Teilnehmende vergangenes Jahr in Hannover (Bild: C.Suthorn / cc-by-sa-4.0 / commons.wikimedia.org)

Hannover

Ein Streit um den diesjährigen CSD in Hannover ist beigelegt: Eigentlich war geplant worden, parallel zum Pride-Event am Pfingstsamstag ein Volksfest abzuhalten. Das hatten queere Aktivist*­innen aus Angst um die Sicherheit der Teilnehmenden kritisiert. Nach einem gemeinsamen Treffen von Vertreter*­innen der Stadt, des CSD-Vereins sowie von Volksfest-Schausteler*­innen am Freitag ist bekanntgegeben worden, dass die beiden Events erst ab 2025 parallel stattfinden könnten.

Die SPD-Fraktion im Rathaus hatte vergangenen Monat beantragt, am Pfingstwochenende vom 17. bis 19. Mai eine "volksfestartige Veranstaltung" zuzulassen. Am 8. März stimmten dem Antrag auch CDU und FDP zu. Der CSD-Verein warnte jedoch, dass eine derartige weitere Großveranstaltung den Pride vor "etliche Herausforderungen stellen" würde und die Sicherheitslage verkompliziere, wie damals Geschäftsführerin Carolin Scholz laut "Hannoverscher Allgemeiner" (Bezahlartikel) erklärte. Die Veranstalter*­innen verwiesen auch darauf, dass es bereits beim CSD im letzten Jahr mehrere Übergriffe gegeben habe (queer.de berichtete). Die Gefahr sei nun, dass ein weiteres großes Event die Aggressionen verschärfen könnten.

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Gemeinsames Fest als "Vorteil für alle"

Nach dem Treffen am Freitag erklärte Fred Hanstein, der Vorsitzende des niedersächsischen Landesverbandes der Markt- und Schaustellerbetriebe, dass man nun 2025 anpeile. Ohnehin könnten zwei Monate bis Pfingsten für die Organisation, Werbung und Genehmigungen knapp werden. Gleichzeitig sah er es als "Vorteil für alle" an, dass der CSD gleichzeitig mit dem Volksfest stattfinden soll. "Wir als Schausteller*innen stehen für Vielfalt und freuen uns darauf, zusammen mit dem CSD-Organisationsteam ein schönes Fest für Hannover zu gestalten!", so Hanstein.

Gleichzeitig warnte jedoch Holger Rathjens vom CSD-Organisationsteam: "Der CSD ist wichtig für die Community und eine der größten Demonstrationen für Menschenrechte in Hannover. Dieser Charakter muss erhalten bleiben und die Sicherheit gewährt sein. Wir kommen gern mit allen Beteiligten ins Gespräch, um gemeinsam zu schauen, welche Möglichkeiten wir zusammen finden."

Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay bezeichnete die Idee, die Innenstadt durch verschiedene Veranstaltungen zu beleben, als "wunderbar". Der Grünenpolitiker fuhr fort: "Selbstverständlich müssen wir als Stadtverwaltung prüfen, ob es räumlich und konzeptionell machbar ist, die Demo und das notwendige Sicherheitskonzept des CSD zusammen mit einer Parallelveranstaltung umzusetzen. Das heutige Gespräch hat gezeigt, dass alle Seiten daran interessiert sind, dass sich die Veranstaltungen sinnvoll ergänzen und wir hier einen gemeinsamen Weg finden werden." Gespräche über ein Parallelevent sollten daher nach den Sommerferien geführt werden.

Der diesjährige CSD in Hannover steht unter dem Motto "Auf dich kommt's an! Gemeinsam für Demokratie und Menschenrechte". Am 18. Mai findet ab 12 Uhr die CSD-Demo statt, am 18. und 19. Mai wird ein Straßenfest mit Bühnen und Partys veranstaltet. (cw)

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