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Prinzen-Plaudern aus dem Nähkästchen: "Young Royals Forever"
Nach der Serie ist vor der Doku: Ein einstündiges Making-of gewährt spannende Einblicke hinter die Kulissen der queeren Erfolgsserie "Young Royals". Und macht vage Hoffnung auf einen möglichen Kinofilm.

Gibt es ein Wiedersehen mit Wille (Edvin Ryding, li.) und Simon (Omar Rudberg) auf der großen Kinoleinwand? (Bild: Netflix)
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21. März 2024, 05:56h 4 Min.
Aus, Schluss und vorbei: Mit einem ziemlich besten dramatischen Herz-Schmerz-Finale ging die letzte von 18 Folgen der schwedischen Erfolgsserie "Young Royals" zu Ende. International avancierte das queere Drama zum Quoten-Knüller, hierzulande landeten Wille, Simon und ihre Freund*innen auf Platz drei der Netflix-Charts.
Mit der letzten Episode sind die "Young Royals" TV-Geschichte. Aber nicht ganz! Wen Entzugserscheinungen plagen, kommt bei der Doku "Young Royals Forever" recht gut auf seine Fan-Kosten. "Mitten drin statt nur dabei", lautet das Motto von diesem Making-of, bei dem das Ensemble sowie die Kreativen gleichermaßen aus dem Nähkästchen plaudern.
Und das mit putzigen Archiv-Bildern punkten kann. So gibt es etwa Original-Aufnahmen des Castings, als der 17-jährige Edvin Ryding sich für die Prinzen-Rolle bewirbt. Seinen künftigen Lover Simon alias Omar Rudberg hat er zuvor nie getroffen. Die ersten gemeinsamen Turtelszenen der Teenager vor der Kamera überzeugen die Macher sofort: Die Chemie zwischen den charismatischen Jungs stimmt auf Anhieb.
Der Hype verblüfft sie bis heute

Poster zur Doku: "Young Royals Forever" kann seit 18. März 2024 auf Netflix gestreamt werden
Welcher Kult daraus entstehen sollte, konnte damals niemand ahnen. Einen Einblick darauf vermitteln private Aufnahmen eines New-York-Besuchs der beiden, die Edvin auf seinem Smartphone Revue passieren lässt. Kaum werden die Stars am Times Square erkannt, stürmen immer mehr Fans auf sie zu. Nur mit Mühe können sie sich aus der brenzligen Situation retten. Nach ihrem Talkshow-Auftritt sorgen acht Bodyguards für die Sicherheit der jungen Schweden.
Der Hype verblüfft die Darsteller*innen bis heute. "Gestern kam eine Familie aus Deutschland an den Drehort, nur um das Schloss zu sehen. Und heute waren Fans aus Dänemark hier", berichtet Edvin. Omar erzählt derweil von bewegender Fan-Post, die aus aller Welt eintrifft. Und die eindrucksvoll schildert, wie "Young Royals" zur queeren Mutmach-Serie avancierte.
"Die sind wie eine Schulklasse"
Erstaunlich unbeschwert, fast spielerisch geht es bei den Dreharbeiten zu. "Die sind wie eine Schulklasse", beschreibt der Produzent sein junges Ensemble. In der Maske plaudert der Prinzen-Mime aus dem Nähkästen. Immer wieder hat er seine Haare für die Rolle gefärbt. Partner Omar reagiert sichtlich überrascht, weil er das noch nie bemerkt hat. Noch größer fällt die haarige Überraschung beim alten Bewerbungsvideo von August alias Malte Gårdinger aus: Der spätere Rivale des Prinzen präsentiert sich mit opulent wallender Locken-Frisur. Die coole Model-Mähne ist nach dem Engagement dann ebenso der Schere zum Opfer gefallen wie die pelzige Brust. Wie in der Serie entpuppt sich der 24-Jährige auch in der Doku als heimlicher Star. Mit vergnügter Lässigkeit steht er in den Kulissen und wechselt zum unberechenbaren Psychopathen, sobald die Kamera läuft. Ähnlich verhält es sich mit seiner Beinahe-Freundin Sara alias Frida Argento, die bewegend und bedacht von ihrer Rolle eines Teenies mit Autismus erzählt.
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So richtig ans Eingemachte geht es, wenn die Kamera bei den gemeinsamen Leseproben der Akteur*innen dabei ist. Die Hauptautorin und ausführende Produzentin Lisa Ambjörn geht dabei mit dem Ensemble die Szenen durch und wartet neugierig auf die Reaktionen auf die kommenden Kapitel. Wenn schließlich die finale Liebesszene gelesen wird, stehen nicht nur der Autorin die Tränen in den Augen.
Ein Imagefilm für die Fans
Klar hätte sich aus so einer Doku einiges mehr herausholen lassen. Was macht dieses Phänomen aus? Wer sind die Fans? Wie sind die Reaktionen? Welche Hass-Mails gibt es? Wie kommen die schwulen Schweden in homophoben Ländern an? Mehr als eine Hommage, ein Imagefilm will dieses Making-of freilich gar nicht sein. Als Goldgrube für Fans taugt es allemal bestens.
"Ich heulte hier mehr als in der letzten Folge", berichten Fans in Sozialen Medien. Simon immerhin gibt einen kleinen Hinweis auf den möglichen Kinofilm, "den wir vielleicht in fünf Jahren machen sollten". Edvin hat gleichfalls Trost für traurige Fans: "Diese Story ist nicht zu Ende. Sie findet fortan eben nur ohne Zuschauer statt."
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