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Altkanzler
Schröder: "Die kümmern sich in Berlin mehr um Gendern, Cannabis und solche Sachen"
Der SPD-Altkanzler ist nicht zufrieden mit seiner Partei – auch wegen ihrer Haltung zu geschlechtergerechter Sprache.

Gerhard Schröder am 31. Oktober 2023 bei einer Veranstaltung in der evangelischen Marktkirche in Hannover (Bild: IMAGO / epd)
- 8. April 2024, 08:15h 2 Min.
Altkanzler Gerhard Schröder hat in einem SZ-Interview (Bezahlartikel) die angeblichen Prioritäten seiner SPD kritisiert: "Viele Leute bekommen den Eindruck, die kümmern sich in Berlin mehr um Gendern, Cannabis und solche Sachen. Meine Partei hat da den Kompass verloren", erklärte Schröder, der am Sonntag seinen 80. Geburtstag feierte.
Schröder erklärte weiter: "Die SPD war mal die Partei, die sich um die arbeitende Mitte gekümmert hat. Heute kümmert sie sich eher um die Sozialhilfeempfänger." Auch für den Aufstieg der rechtsextremen AfD sei seine Partei mitverantwortlich: "Das mit der Willkommenskultur von Frau Merkel, in einer Koalition mit der SPD, war ein großer Fehler. Das war moralisch in Ordnung, aber politisch nicht durchhaltbar."
In Schröders Regierungszeit von 1998 bis 2005 ist das Lebenspartnerschaftsgesetz eingeführt worden. Der Kanzler selbst hatte sich damals aber nur wenig für derartige Gesetze interessiert. Bekannt wurde insbesondere sein Ausdruck "Gedöns", mit dem er kurz nach seiner Wahl das Arbeitsfeld von Familienministerin Christine Bergmann umschrieb.
Schröder-Doku am Montagabend im Ersten
Das Erste zeigt am Montagabend um 21 Uhr die einstündige Dokumentation "Außer Dienst? – Die Gerhard Schröder-Story", die bereits jetzt in der ARD-Mediathek kostenlos zum Streamen bereitsteht.
Journalist Lucas Stratmann hatte den Altkanzler für die Sendung ein halbes Jahr lang begleitet und mehrfach interviewt – etwa über seine "Männerfreundschaft" mit dem LGBTI-feindlichen russischen Diktator Wladimir Putin. Dabei macht Schröder seine Abneigung gegenüber der neuen SPD-Führung deutlich und kritisierte auch ausgiebig die Medien für ihre Berichterstattung über seine Person. Stratmann hatte bereits die mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnete Dokureihe "Kevin Kühnert und die SPD" (siehe ARD-Mediathek) gedreht. (dk)














