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Schwuler JU-Chef

Harald Burkart: Widersprüchliche AfD-Angaben zu seiner Parteimitgliedschaft

Der offen schwule Berliner JU-Chef wehrt sich gegen Vorwürfe, früher Mitglied der AfD gewesen zu sein. Die rechtsextreme Partei macht dazu unterschiedliche Angaben.


Der CDU-Nachwuchspolitiker Harald Burkart war schon vor den Berichten über eine angebliche frühere AfD-Mitgliedschaft innerparteilich umstritten (Bild: CDU)

  • 10. April 2024, 12:19h 3 Min.

Update 11. April: Burkart übergibt JU-Vorsitz "vorübergehend" an seine Stellvertreterin

Am Dienstag sorgte ein "taz"-Bericht für Aufregung, wonach der jetzige Chef der Jungen Union Berlin, der 28-jährige Nachwuchspolitiker Harald Burkart, früher AfD-Mitglied gewesen sei – unter der Mitgliedsnummer 105786931 (queer.de berichtete). Der offen schwule Christdemokrat erklärte, dies sei nicht wahr. Innerhalb der AfD gibt es aber unterschiedliche Angaben zu seiner angeblichen Parteimitgliedschaft, berichtet jetzt der "Spiegel".

Demnach habe Joachim Kuhs, der Sprecher des AfD-Kreisverbandes Baden-Baden/Rastatt, gegenüber dem Hamburger Nachrichtenmagazin bestätigt, dass Burkart zwischen Mai 2014 und September 2017 Mitglied des Kreisverbandes gewesen sei. Die Mitgliedschaft sei beendet worden, weil Burkart seine Beiträge nicht bezahlt habe. Demgegenüber behauptete ein Pressereferent der AfD-Bundespartei das Gegenteil: In der AfD-Zentrale gebe es keine Angaben zu einer Mitgliedschaft Burkarts, "keine Beiträge, noch nicht einmal ein Mitgliedsantrag".

Burkart dementiert Mitgliedschaft

Burkart selbst behauptete über einen Anwalt laut "Spiegel" nur, 2014 eine Veranstaltung des damaligen AfD-Kandidaten für die Europawahl, Bernd Kölmel, besucht zu haben. Er habe dort seine Kontaktdaten eingetragen, wohl für einen Newsletter, aber diesen nach der ersten Lieferung wieder abbestellt. Einen Mitgliedsantrag habe er nie gestellt und auch keine Beiträge gezahlt, so die anwaltliche Aussage gegenüber mehreren Medien.

AfD-Kreisverbandssprecher Joachim Kuhs erläuterte, es sei nicht ungewöhnlich, dass aus der Anfangszeit der Partei keine Mitgliedsanträge vorlägen. Aber er sei sicher, dass Burkart Mitglied gewesen sei, denn: "Er kann nur eine Mitgliedsnummer bekommen, wenn er wirklich Mitglied wurde."

Burkart war im Juli 2023 zum JU-Chef in der Bundeshauptstadt gewählt worden. Allerdings wollten acht der zwölf JU-Kreisvorsitzenden die Wahl nicht anerkennen, weil es bei der Online-Delegiertenversammlung nicht satzungsgemäß zugegangen sei. Darüber muss nun der Bundesschiedsgericht des Verbandes entscheiden. Laut einem neuen "taz"-Bericht soll Burkart das Amt des JU-Chefs bereits niedergelegt haben, dafür gibt es allerdings keine Bestätigung.

Burkart ist ein Mitglied und Vizechef im CDU-Ortsverband Prenzlauer Allee, der bereits wiederholt für Negativschlagzeilen gesorgt hat. So war dort auch der frühere CDU-Finanzsenator Peter Kurth Mitglied, der ebenfalls offen schwul ist. Zuletzt gab es Berichte über enge Verbindungen Kurths mit Rechtsextremen (queer.de berichtete). Außerdem soll er nach WDR-Recherchen die Identitäre Bewegung mitfinanziert haben (queer.de berichtete). (cw)

Update 11.4., 9.30 Uhr: Burkart zieht sich "vorübergehend" aus JU-Führung zurück

Die Junge Union Berlin teilte am Mittwoch mit, dass sich Harald Burkart bereits vor einer Woche aus der Führung der Jugendorganisation zurückgezogen habe: "Vor wenigen Tagen, am 3. April, hat Harald Burkart die Amtsgeschäfte vorübergehend kommis[s]arisch a[n] seine Stellvertreterin Gjelsime Jonuzi abgegeben. Gemeinsam mit dem Landesgeschäftsführer Benjamin Agha wird Gjelsime die Arbeit unserer Jungen Union Berlin nach vorne bringen", heißt es in einer Mitteilung auf Facebook. Burkarts Anwalt teilte gegenüber dem rbb mit, sein Mandant habe die Amtsgeschäfte an seine "hochgeschätzte Stellvertreterin" übertragen, weil er sich gerade "auf das Staatsexamen" vorbereite.

? Vor wenigen Tagen, am 3. April, hat Harald Burkart die Amtsgeschäfte vorübergehend kommisarisch a seine...

Posted by Junge Union Berlin on Wednesday, April 10, 2024
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