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USA
Homophobe Aktivistin Beverly LaHaye ist tot
Beverly LaHaye gehörte in den letzten zwei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zu den erfolgreichsten queerfeindlichen Aktivistinnen der USA. Sie starb am Sonntag.

Bevery LaHaye 2001 bei einer Pressekonferenz der Concerned Women of America in Washington, D.C. (Bild: IMAGO / UPI Photo)
- 15. April 2024, 12:07h 2 Min.
Die evangelikale Aktivistin Bevery LaHaye ist am Sonntag im Alter von 94 Jahren in der südkalifornischen Großstadt El Cajon gestorben. Das teilte die Hassgruppe Concerned Women for America (CWA) mit, die LaHaye 1978 in San Diego gegründet hatte. Eine Todesursache wurde nicht genannt.
LaHaye war die Ehefrau des Südstaatenbaptisten-Pfarrers Tim LaHaye, der durch Romane über die angeblich anstehende christliche Apokalypse bekannt wurde. Nach ihrer Heirat war sie zunächst Hausfrau, wurde dann aber Ende der Siebzigerjahre eines der bekanntesten evangelikalen Aktivistinnen, die sich insbesondere gegen Feminismus und Homosexualität aussprach.
Ursache für die Gründung von CWA war das "Equal Rights Amendment", das die Gleichbehandlung von Frauen und Männern in der US-Verfassung verankern sollte. Konservative befürchteten, dass mit dem Verfassungszusatz die traditionellen Rollen von Mann und Frau aufgebrochen werden. Bis heute ist wegen des Widerstands die Gleichwertigkeit von Frauen und Männern nicht in der US-Verfassung verankert.
LaHaye war eine der führenden konservativen Stimmen während der Achtzigerjahre. Bei einem CWA-Bundestreffen 1987 war sogar der damalige Präsident Ronald Reagan zu Gast. Immer wieder sorgte LaHaye mit homosexuellenfeindlichen Aussagen für Schlagzeilen – so setzte sie wiederholt Homosexualität mit sexuellen Missbrauch von Kindern gleich. Die LGBTI-Organisation Human Rights Campaign bezeichnete sie daher als "Profi-Hasspredigerin", die "Hass als Mittel nutzt, um Geld zu verdienen".
Die Rolle der Frau sah LaHaye als Dienerin an – so sollten Frauen Gott an erste Stelle stellen, danach kämen der Ehemann und die Kinder. "Unterwerfung ist Gottes Plan für Frauen", schrieb sie in einem Buch – und fuhr fort: "Ich hebe nicht nur schmutzige Socken für meinen Ehemann auf – indem ich das getan habe, habe ich Gott gedient."
Zudem setzte sie sich dafür ein, viele Lehrbücher zu verbieten. So wollte sie etwa keine Biologie-Bücher akzeptieren, sofern diese nicht Kreationismus, also die Schöpfung laut der Bibel, lehrten. Auch andere Bücher wollte sie verbieten lassen – etwa den "Zauberer von Oz" aus dem Jahr 1900, weil darin "unchristliche" Zauberei vorkäme. (dk)















