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US-Präsidentschaftswahl
Kennedy-Familie: Keine Unterstützung für queerfeindlichen RFK Jr.
Robert F. Kennedy Jr. will als Parteiloser gegen Joe Biden und Donald Trump antreten. Seine eigene Familie stellt aber klar, dass sie jemand anders bevorzugt.

Kerry Kennedy bei ihrer Rede in Philadelphia: Die 64-Jährige unterstützt gemeinsam mit weiteren Familienmitgliedern Amtsinhaber Joe Biden (li.) (Bild: IMAGO / MediaPunch)
- 19. April 2024, 09:06h 3 Min.
Die legendäre Kennedy-Familie unterstützt US-Präsident Joe Biden in seiner Kandidatur für eine zweite Amtszeit. 15 Mitglieder der Familie haben Biden am Donnerstag bei einem Wahlkampfbesuch in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania ihre Unterstützung öffentlich ausgesprochen. Dies ist auch deshalb von Relevanz, da ein anderes Familienmitglied, Robert F. Kennedy Jr., als unabhängiger Kandidat bei der Wahl im November gegen Biden antreten will (queer.de berichtete). Kennedy gilt als queerfeindlich, während Biden von allen großen LGBTI-Organisationen unterstützt wird (queer.de berichtete).
Eine Wahlkampfkundgebung Bidens in Philadelphia wurde von der Menschenrechtsaktivistin Kerry Kennedy, einer Nichte des 1963 ermordeten Präsidenten John F. Kennedy, eingeleitet. Kerry Kennedy ist die Tochter des früheren Justizministers und Präsidentschaftskandidaten Robert F. Kennedy, der 1968 ebenfalls bei einem Attentat erschossen worden war.
Und Kerry Kennedy ist auch die Schwester von Robert F. Kennedy Jr., der gegen Biden kandidieren will. Sie präsentierte den 81-jährigen Amtsinhaber bei der Veranstaltung als "Streiter für all die Rechte und Freiheiten, für die mein Vater und meine Onkel eingestanden sind". Weiter erklärte die 64-Jährige: "Wir wollen klar und deutlich machen, dass der beste Weg für Amerika darin besteht, Joe Biden und Kamala Harris für vier weitere Jahre wiederzuwählen." Außerdem kritisierte sie die "ungeheuerlichen Lügen und das ungeheuerliche Verhalten von Donald Trump".
"Ich freue mich, dass sie politisch aktiv sind"
Der Präsidentschaftsanwärter Robert F. Kennedy Jr. reagierte demonstrativ gelassen auf die Biden-Beihilfe seiner Verwandtschaft. "Ich freue mich, dass sie politisch aktiv sind – das ist eine Familientradition", schrieb er im Onlinedienst X. Er fügte hinzu: "Wir sind geteilt in unseren Meinungen, aber vereint in unserer Liebe füreinander."
/ RobertKennedyJrI hear some of my family will be endorsing President Biden today. I am pleased they are politically active its a family tradition. We are divided in our opinions but united in our love for each other.
Robert F. Kennedy Jr (@RobertKennedyJr) April 18, 2024
I hold this as a possibility for America too. Can we disagree without
Robert F. Kennedy Jr., ein Anwalt für Umweltrecht, ist im Präsidentschaftsrennen ein Außenseiter, kommt aber in manchen Umfragen auf über zehn Prozent. Im Biden-Lager gibt es deshalb die Sorge, dass er dem Präsidenten wichtige Stimmen wegnehmen könnte. Sie befürchten eine Wiederholung der Wahl 2000: Damals hatte der grüne Präsidentschaftskandidat Ralph Nader dem damaligen demokratischen Kandidaten Al Gore bei dem äußerst knappen Rennen Stimmen abgenommen und somit George W. Bush den Weg ins Weiße Haus geebnet.
Kennedy ist ein Verbreiter von Verschwörungsmythen, womit er viele Wähler*innen der Mitte abschrecken könnte. Er hat etwa behauptet, dass Impfungen zu Autismus führen und WLAN Krebs verursacht. Zudem behauptete er, dass Chemikalien in der Umwelt Kinder zu trans Menschen machen und dass die unter Schwulen beliebte Schnüffeldroge Poppers Ursache für Aids ist. Auch hat er den Sturm fanatischer Trump-Anhänger auf den Kongresssitz in Washington im Januar 2021 heruntergespielt. (AFP/cw)















