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"Mit dieser Art von Verhalten müssen wir Schluss machen"
Texas: Gouverneur fordert Trans-Verbot bei Lehrer*innen
Greg Abbott macht mal wieder Stimmung gegen queere Menschen: Dieses Mal zeigt er sich darüber empört, dass trans Personen an Schulen unterrichten.

Greg Abbott haut mal wieder einen raus, dieses Mal trifft es trans Lehrer*innen (Bild: World Travel & Tourism Council / flickr)
- 23. April 2024, 10:17h 3 Min.
Der langjährige texanische Gouverneur Greg Abbott hat gefordert, dass offen auftretende trans Menschen künftig nicht mehr an texanischen Schulen als Lehrerinnen oder Lehrer unterrichten sollten. Der Republikaner formulierte dieses Ansinnen am Freitag bei einem Treffen des rechten Jugendverbandes "Young Conservatives of Texas" in Dallas.
Abbott beklagte in seiner Rede, dass in einer nahegelegenen Highschool eine Person unterrichten würde, "die ein Mann war und als Frau angezogen in die Schule kommt – mit einem Kleid, Stöckelschuhen und Schminke". Laut Abbott würde diese trans Lehrerin die Schüler*innen ablenken: "Konzentrieren sich [die Schüler] auf das Thema oder die Person, die versucht, es zu unterrichten?", fragte er rhetorisch. "Ich weiß es nicht. Was ich weiß, sind zwei Dinge: Erstes ist diese Person ein Mann, der sich als Frau in einer öffentlichen Highschool in Texas anzieht. Er versucht, das Konzept zu normalisieren und zu zeigen, dass diese Art von Verhalten okay ist. Diese Art von Verhalten ist nicht okay. Und mit dieser Art von Verhalten müssen wir in Texas Schluss machen."
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Der 30 Millionen Einwohner*innen zählende Bundesstaat Texas gilt als einer der queerfeindlichen US-Staaten. So hat Austin in den letzten Jahren mit mehreren Gesetzen versucht, Freiheiten von LGBTI einzuschränken, etwa mit einem öffentlichen Auftrittsverbot für Dragqueens. Ein Bundesrichter erklärte dieses aber im letzten September als verfassungswidrig (queer.de berichtete). Der texanische Generalstaatsanwalt Ken Paxton drohte bereits 2022 mit einer Wiederaufnahme der Strafverfolgung aufgrund von Homosexualität (queer.de berichtete).
LGBTI-Organisationen kritisierten die neuerlichen Äußerungen von Abbott scharf: "Schande über den polarisierenden texanischen Gouverneur Greg Abbott für diese hasserfüllten, transphoben Kommentare über Pädagog*innen", erklärte etwa die Human Rights Campaign (HRC), die größte queere Organisation des Landes, im Portal X (vormals Twitter).
/ HRCShame on the divisive Texas Governor Greg Abbott for his hateful, transphobic comments about educators.
Human Rights Campaign (@HRC) April 22, 2024
All educators should be protected not attacked.https://t.co/R7He1NCR1w
In den Vereinigten Staaten findet derzeit ein regelrechter Kulturkampf um queere Rechte statt. Seit der Amtsübernahme von Joe Biden als Präsident Anfang 2021 sind mehrere konservative Bundesstaaten insbesondere vermehrt gegen trans Menschen vorgegangen, aber auch gegen Schwule und Lesben. Im Präsidentschaftswahlkampf wirbt insbesondere Amtsinhaber Joe Biden um queere Stimmen, etwa auch bei seiner Rede zur Lage der Nation im Januar (queer.de berichtete). Auch die Kampagne von Donald Trump versucht, queere Wähler*innen für sich zu gewinnen, zuletzt etwa mit einem Auftritt von Ex-First-Lady Melania Trump bei einer Veranstaltung der queeren Republikaner-Organisation (queer.de berichtete). Allerdings unterstützen fast alle anderen queeren Organisationen Biden im Wahlkampf, auch die HRC (queer.de berichtete). (dk)















