Ex-Minister übernimmt Gay-Pension in Italien

Gubbio

Seinen Abschied aus der Politik hatte er in weiser Voraussicht schon Ende 2022 angekündigt, bei der Hessischen Landtagswahl 2023 trat Sozialminister Kai Klose nicht mehr an. Seine Partei, die Grünen, flogen anschließend aus der Regierung. Seitdem war es still geworden um den 50-jährigen Langzeit-Politiker, der 2009 erstmals in den Landtag einzog, von 2013 bis 2019 Vorsitzender der hessischen Grünen war und schließlich Minister für Soziales und Integration.

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Er sei nicht vom Erdboden verschluckt worden, sondern sorge "auf andere Weise für das schwule Wohlbefinden", schrieb Klose, der Queerpolitik immer selbstverständlich mitdachte, vor wenigen Tagen in einer E-Mail an queer.de. Und sorgte für eine echte Überraschung: Zusammen mit seinem langjährigen Ehemann hat der Grünen-Politiker die schwule Edelpension "Bellaugello" in Umbrien übernommen. "Ein Gay Country House nur für Erwachsene in Mittelitalien mit fünf individuellen Luxus-Suiten und einem großen Infinity-Pool", heißt es auf der Website.

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Fünf Suiten für begüterte Gäste

Die Entscheidung sei vor einem knappen halben Jahr gefallen, verriet Klose der FAZ (Bezahlartikel). Das urige Gästehaus kannte das Paar aus mehreren Urlauben, immer wieder kehrte es an diesen "magischen Ort" in der Nähe der Stadt Gubbio zurück. Weil sich der Besitzer des Anwesens zur Ruhe setzen wollte, kauften ihm der Ex-Minister und sein Mann, bislang leitender Mitarbeiter eines Wirtschaftsprüfungs-Unternehmens, die Immobilie ab. "Nach mehr als 20 Jahren Arbeit in verschiedenen Bereichen haben wir entschieden, unsere Körper dorthin zu verlegen, wo Teile unserer Seele seit einigen Jahren geblieben sind", schreiben sie auf der Homepage.

Insgesamt fünf Suiten – von der "Azzurro Suite" bis zur "Diva Suite" – befinden sich in dem alten Steinhaus, das mitten in den Bergen liegt auf einem großen Grundstück mit Olivenbäumen. Neben dem 15 Meter langen Infinity-Pool stehen den Gästen auch eine Sauna und ein Whirlpool zur Verfügung, im Freien ist "clothing optional". Das internationale Publikum komme vor allem aus Europa, aber auch aus Amerika, erklärte Klose gegenüber der FAZ – die Buchungslage sei "ordentlich". Für drei Übernachtungen muss man allerdings mindestens 795 Euro auf den Tisch legen. (mize)

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