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Fußball

Frankreich: Homophobie-Skandal um Erstliga-Spieler

Mohamed Camara vom AS Monaco lief beim letzten Erstliga-Spiel der Saison mit überklebten Zeichen gegen Homophobie auf seinem Trikot auf.


Anders als Camara (r.) liefen seine Mitspieler mit den Symbolen gegen Homophobie auf, darunter der marokkanische Nationalspieler Eliesse Ben Seghir (l.) (Bild: Screenshots Youtube / Ligue 1)

  • 21. Mai 2024, 09:33h 2 Min.

Ein Aktionstag der französischen Fußball-Liga gegen Homophobie ist am Sonntag vom Boykott-Verhalten eines Spielers überschattet worden: Fernsehbilder zeigten, wie Mittelfeldspieler Mohamed Camara vom Erstligisten AS Monaco während des Spiels gegen den FC Nantes zwei Symbole gegen Homophobie auf seinem Trikot überklebt hatte.

/ AS_Monaco | Andere Spieler und auch Monaco-Trainer Adi Hütter hatten Symbole gegen Homophobie getragen

Der Nationalspieler Malis und frühere Red-Bull-Salzburg-Star hatte eines der vier Tore gegen Nantes bei dem Match am letzten Spieltag geschossen; der Elfmeter war sein erstes Tor für Monaco. Bereits beim Gruppenfoto beider Teams vor dem Spiel mit einem Banner gegen Homophobie im Fußball war der 24-Jährige Medienberichten zufolge abwesend. Auf seinem Trikot überklebt war am Arm das Symbol der Ligue 1 in Regenbogenfarben und auf der Brust ein Kreis, auf dem der neben "Football" angebrachte Begriff "Homophobie" rot durchgestrichen ist. Dieses Symbol war mit zwei weißen Klebebändern regelrecht durchgestrichen überklebt worden.

/ Le_Neversois | Das Verhalten Camaras wurde in sozialen Netzwerken ausgiebig kommentiert

Medienberichten zufolge soll sich Nantes-Stürmer Mostafa Mohamed, ein ägyptischer Nationalspieler, zudem geweigert haben, bei dem Spiel aufzulaufen. Im letzten Jahr hatten sich mehrere Spieler mehrerer Teams geweigert, am Aktionstag gegen Homophobie zu spielen (queer.de berichtete). Damals war auf den Trikots die Rückennummer der jeweiligen Spieler in Regenbogenfarben angebracht. Auch Camara war beim damaligen Spiel gegen Lille nicht auf dem Platz.

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Politik fordert Konsequenzen

Frankreichs Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra sagte am Montag in einem Radiointerview, sie finde das Verhalten von Camara "inakzeptabel". Bereits am Sonntag habe sie in einem Gespräch mit dem Ligaverband deutlich gemacht, dass "ein solches Verhalten mit den härtesten Sanktionen gegen den Spieler und den Verein geahndet werden" müsse.

/ LFPfr | Der Ligaverband hatte den Aktionstag gegen Homophobie in der ersten und zweiten Liga durchgeführt

"Wir als Klub unterstützen die Aktion der Liga", hatte Monaco-Trainer Adi Hütter nach dem Spiel zu Camara gesagt. Sein Verhalten sei "eine persönliche Entscheidung" gewesen. "Ich werde mit ihm ein internes Gespräch führen", so der Österreicher. Der Ligaverband kündigte eine schnelle Untersuchung an.

Der Aktionstag folgte dem jährlich am 17. Mai begangenen Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit. In Deutschland sorgte er mit einem angekündigten wie ausgebliebenen Massen-Coming-out von Profifußballern für Schlagzeilen (queer.de berichtete). (cw)

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