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Bremen
17-jähriger Algerier nach transfeindlicher Attacke abgeschoben
Am 2. April beschimpfte ein 17-jähriger Algerier eine 27-jährige trans Person am Bremer Hauptbahnhof und sprühte ihr Pfefferspray ins Gesicht. Jetzt wurde der Tatverdächtige nach Spanien abgeschoben.

Symbolbild (Bild: IMAGO / Future Image)
- 24. Mai 2024, 03:11h 2 Min.
Bremen hat einen illegal eingereisten und unter anderem wegen der Bedrohung einer trans Person auffällig gewordenen 17-jährigen Algerier abgeschoben. Wie die Innenbehörde der Hansestadt am Donnerstag mitteilte, erfolgte die Abschiebung des Jugendlichen nach Spanien. Dieser hatte in dem EU-Mitgliedsland demnach Asyl beantragt, bevor er illegal weiter nach Deutschland reiste.
Der junge Mann steht demnach im Verdacht, am Bremer Hauptbahnhof einen 27-jährigen trans Menschen auf verhetzende Weise beschimpft und mit Pfefferspray angegriffen zu haben. Die Tat ereignete sich am 2. April 2024 auf dem Bahnhofsvorplatz. Der Verdächtige beleidigte das Opfer mehrfach lautstark – nach Polizeiangaben unter anderem als "Schwuchtel" – und folgte ihm laut Polizei bis vor den Eingang eines Hotels. Dort sprühte er der trans Person Pfefferspray ins Gesicht. Das Opfer erlitt Augenreizungen und musste in einem Krankenhaus behandelt werden (queer.de berichtete).
Einsatzkräfte der Bundespolizei in Zivilkleidung nahmen den Verdächtigen damals nach kurzer Flucht fest. Er kam in Untersuchungshaft. Laut Innenbehörde war der 17-Jährige insgesamt mehrfach "auffällig", etwa auch wegen Raubs mit Waffen.
Innensenator: "Schöpfen alle Möglichkeiten aus"

Innensenator Ulrich Mäurer (Bild: Freie Hansestadt Bremen)
"Klar ist, wir schöpfen alle Möglichkeiten aus, ausländische Straftäter abzuschieben", erklärte Bremens Innensenator Ulrich Mäurer (SPD). Das Gesetz stelle bei Minderjährigen zwar "extrem hohe Anforderungen" an die Unterbringungs- und Versorgungssysteme des Ziellands. In den meisten europäischen Staaten würden sie aber "ohne Weiteres erfüllt". Das gelte auch für Spanien. Anders sehe es hingegen in vielen der ursprünglichen Herkunftsländer aus.
Die rot-grün-rote Bremer Landesregierung hatte in ihrem Koalitionsvertrag im vergangenen Jahr mehrere queerpolitische Projekte angekündigt. So soll unter anderem ein kontinuierliches Monitoring queerfeindlicher Gewalt etabliert werden, "um mit Daten aus dem Hilfe- und Unterstützungssystem explizit die Vorfälle zu ermitteln, die nicht bei der Polizei angezeigt werden" (queer.de berichtete). (cw/AFP)













