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USA

Kind des früheren Ku-Klux-Klan-Chefs outet sich als trans

R. Derek Black sollte eigentlich als "Sohn" eines notorischen Rassisten den Ku-Klux-Klan übernehmen. Doch Black sagte sich bereits 2013 vom Nationalismus los – und outet sich jetzt als trans.


R. Derek Black spricht erstmals über ihre Trans­identität (Bild: Instagram / R. Derek Black)

  • 28. Mai 2024, 11:20h 3 Min.

R. Derek Black, das 35-jährige Kind des früheren Ku-Klux-Klan-Anführers Don Black, outet sich in ihrer kürzlich erschienen neuen Biografie "The Klansman's Son" als trans. Ihre Eltern hätten schlecht auf das Coming-out reagiert: "Ich habe nie so ausdrücklich giftige und grausame Nachrichten von ihnen erhalten wie zu dem Zeitpunkt, als ich mich öffentlich als trans identifiziert habe", sagte Black gegenüber "NBC News". Dies sei angesichts ihrer rechtsextremen Ansichten auch keine Überraschung. Black hatte einst als "Erbe" der Ku-Klux-Klan-Dynastie gegolten.

Laut dem Bericht sei Black bei ihrer Geburt das männliche Geschlecht zugewiesen worden. Jetzt nutze sie aber die weiblichen Pronomen "she/her" sowie die nichtbinären Pronomen "they/them", für die es im Deutschen keine allgemein anerkannten Sprachregelungen gibt.

Direktlink | L. Derek Black bei einem Auftritt in der "Daily Show" vor drei Jahren
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Blacks Leben ist von Outings geprägt: 1999 trat sie in der Nachmittagssendung "The Jenny Jones Show" als Kind auf und outete sich als weißer Nationalist. 2008 sorgte sie für Schlagzeilen, als sie im Alter von 19 Jahren in den Vorstand der Republikaner im Bezirk Palm Beach in Florida gewählt wurde. Als sie das Amt doch nicht antreten konnte, studierte sie am New College of Florida in Sarasota. Zur gleichen Zeit moderierte sie die Radiosendung "The Derek Black Show", in dem sie Nazi-Propaganda verbreitete. Allerdings befreundete sie sich an der Uni auch genau mit jenen Menschen, die sie in ihrer Show als Untermenschen beschrieb – jüdische und nichtweiße Studierende. Dieses Doppelleben habe ihr zugesetzt.

Schließlich wurde sie in einem Online-Forum der Universität als Neo-Nazi geoutet. Dann, so Black, habe sie ihre Ansichten überdacht. Zum ersten Mal habe ihr persönlich jemand gesagt, dass Rassismus schlecht sei. Es habe dann Jahre gedauert, bis Freund*innen sie überzeugen konnten, von ihren rassistischen Parolen Abstand zu nehmen.

Black brach 2013 mit dem KKK

2013 dann das nächste Coming-out: Ohne ihre Familie vorher zu informieren, habe sie sich in einer von der Bürgerrechtsorganisation Southern Poverty Law Center verbreiteten Stellungnahme vom weißen Rassismus losgesagt. Danach habe sie nur noch wenig Kontakt mit ihrer Familie gehabt – dieser habe aus Briefen anlässlich von Geburtstagen und Feiertagen bestanden.

Direktlink | Black in einem CNN-Interview
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Blacks Vater Don zeigte sich gegenüber "NBC News" enttäuscht über das Coming-out seines Kindes. "Alle meine Erfahrungen mit ihm waren die wichtigsten in meinem Leben, was das besonders schlimm macht", so Don Black, der dabei sein Kind misgenderte. Black war auch bekannt als Gründer der Plattform "Stormfront", die als erstes Neo-Nazi-Forum im Internet gilt.

Der Ku-Klux-Klan ist ein rassistischer und gewalttätiger Geheimbund, der erstmals nach dem Bürgerkrieg 1865 gegründet wurde. Schillerndste Figur der Bewegung ist der jetzt 73-jährige David Duke, der unter anderem Mitglied der "American Nazi Party" war und vor Blacks Vater auch KKK-Chef. Duke ist der Patenonkel von Black und schaffte es in den Achtzigerjahren sogar in den Mainstream: Zwischen 1989 und 1992 war er republikanischer Abgeordneter des Repräsentantenhauses von Louisiana. (dk)

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