Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?49732

Potsdam

Wachmann in Geflüchteten-Unterkunft getötet – trans Frau festgenommen

Auf dem Gelände einer Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in Potsdam ist ein Wachmann bei einer gewaltsamen Auseinandersetzung getötet worden. Tatverdächtig ist eine trans Bewohnerin. Das Motiv ist unklar.


Symbolbild: Absperrband der Polizei (Bild: IMAGO / imagebroker)
  • 31. Mai 2024, 04:16h 2 Min.

Nach einem tödlichen Angriff auf einen Wachmann einer Potsdamer Unterkunft für Geflüchtete ist die gesuchte tatverdächtige Person am Donnerstag in der Nähe des Bahnhofs Zoologischer Garten in Berlin festgenommen worden. Medienberichten zufolge handelt es sich um eine trans Frau, die in der Unterkunft wohnt. Die Behörden, die sie zunächst misgenderten, prüfen nun, ob es einen Zusammenhang zwischen der geschlechtlichen Identität und der Gewalttat gibt. Das Motiv ist derzeit noch völlig unklar.

Auf dem Gelände der Gemeinschaftsunterkunft für Asylsuchende in der Geschwister-Scholl-Straße in der Nähe des Parks von Sanssouci war es kurz nach vier Uhr morgens zu der Gewalttat gekommen. Der 33 Jahre alte Mitarbeiter des Wachschutzes war mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden und dort gestorben. In dem Gebäude im Westen der Landeshauptstadt wurde früher ein Hotel mit dem Namen "Schlossgarten" betrieben. Die Polizei suchte mit einem Großaufgebot nach der tatverdächtigen Person.

- w -

Haftbefehl wegen Totschlags beantragt

Ein in zivil eingesetzter Beamter habe die trans Frau schließlich am Berliner Alexanderplatz erkannt, teilte die Polizei mit. Alarmierte Kräfte der Bundespolizei konnten sie schließlich am Zoologischen Garten festnehmen. Die Staatsanwaltschaft beantragte den Erlass eines Haftbefehles wegen Totschlags. Am Freitag soll die Verdächtige vor Gericht kommen. Die Mordkommission wollte sie zunächst vernehmen.

"Heute ist ein trauriger Tag für unsere Stadt"

Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) reagierte schockiert auf die Tat und sagte: "Heute ist ein trauriger Tag für unsere Stadt. Ein Mensch, der im Auftrag unserer Stadt Schutzsuchende beschützt hat, ist Opfer eines Gewaltverbrechens geworden." Eine Notfall-Seesorge kümmere sich um die Bewohner*innen der Unterkunft und um die Kolleg*inn des getöteten Wachmanns, teilte die Stadt mit.

Potsdam hat das Gebäude seit 2022 für die Unterbringung von Geflüchteten gemietet. In dem ehemaligen Hotel seien derzeit 30 Menschen in 17 Zimmern untergebracht, überwiegend Familien, hieß es. Es handele sich um eine Notunterkunft, die die Stadt betreibe. Auch der Wachschutz sei von der Stadt beauftragt.

In der Gemeinschaftsunterkunft war es Ende Februar zu einem Brand gekommen. Damals wurde das Gebäude laut Polizei evakuiert. (cw/dpa)