https://queer.de/?49864
Disney+-Serie
"Doctor Who" liebt jetzt auch gleichgeschlechtlich
Seit inzwischen 61 Jahren reist Doctor Who in der gleichnamigen britischen Science-Fiction-Serie durch Zeit und Raum. Jetzt entdeckt er erstmals die gleichgeschlechtliche Liebe.

Bussi-Bussi mit dem Doctor (Ncuti Gatwa, li.) und Rogue (Jonathan Groff) (Bild: Disney+)
- 10. Juni 2024, 10:18h 2 Min.
Die am Samstag weltweit auf Disney+ veröffentlichte neueste Folge von "Doctor Who" ist die queerste in der 61-jährigen Geschichte der Kultserie aus Großbritannien: Der neue Doctor, der in dieser Staffel erstmals mit Ncuti Gatwa von einem offen queeren Schauspieler dargestellt wird, darf erstmals offen gleichgeschlechtliche Gefühle äußern und einen Partner küssen.
In der Folge mit dem Titel "Rogue" besuchen der Doctor und seine Begleiterin Ruby Sunday (Millie Gibson) einen Ball im England des Jahres 1813. Die Folge ist eine Art Hommage an die Kultserie "Bridgerton", die auch mehrfach darin erwähnt wird. Gaststar ist der schwule US-Schauspieler Jonathan Groff ("Looking", "Mindhunter"), der die Rolle des intergalaktischen Kopfgeldjägers Rogue übernommen hat. Zwischen den beiden funkt es gewaltig – spätestens seit herauskommt, dass beide Kylie Minogue mögen. Sie tanzen nicht nur gemeinsam auf dem Ball, was bei den Gästen aus dem 19. Jahrhundert Verwunderung auslöst, sondern küssen sich zum Ende der Folge auch.
Showrunner von "Doctor Who" ist erneut der "Queer as Folk"-Erfinder Russell T. Davies, der die im Großbritannien traditionell im Vorabendprogramm gezeigte Serie bereits zwischen 2005 und 2010 verantwortet hatte. Bereits die am 22. Mai veröffentlichten Folge "Die andere Saite des Teufels" sorgte für Aufregung in der queeren Community, weil als Gaststar die bekannte US-Dragqueen Jinkx Monsoon den Bösewicht spielte (queer.de berichtete).
Russell T. Davies hatte auch den "Doctor Who"-Ableger "Torchwood" (2006-2011) entwickelt, bei dem mehrere queere Geschichten erzählt worden waren. Anders als "Doctor Who" war "Torchwood" als Abendprogramm konzipiert – mit intensiveren Scifi-Thematiken und auch einer Sprache, die zu hart für das britische Vorabendprogramm ist.
"Doctor Who" läuft seit 1963 im britischen BBC-Fernsehen zu fast immer exzellenten Einschaltquoten. International war die Reihe eher weniger populär, seit letztem Jahr ist allerdings der US-Konzern Disney in die Serie eingestiegen. Außerhalb des Vereinigten Königreichs zeigt daher Disney+ alle neuen Folgen. Die Reihe wird als "Disney+ Original" vermarktet. (dk)
Mehr queere Kultur:
» auf sissymag.de
20:15h, 3sat:
Requiem für einen Freund
Hildegard und ihre Lebensgefährtin Hüthchen sind Opfer eines Immobilienhais geworden, Hildegards Sohn vertritt die beiden bei einer Räumungsklage vor Gericht.
Spielfilm, D 2021- 6 weitere TV-Tipps »















