https://queer.de/?49884
Sieg für Stuttgarter Szeneikone
Laura bleibt im Gemeinderat
Trotz ihres Austritts aus der Linkspartei ist Szeneikone Laura Halding-Hoppenheit erneut ins Stuttgarter Stadtparlament gewählt worden.

Laura Halding-Hoppenheit ist Stammgast beim Stuttgarter CSD (Bild: IMAGO / Arnulf Hettrich)
- 11. Juni 2024, 14:39h 2 Min.
Die 81-jährige Szeneikone Laura Halding-Hoppenheit ist bei den Kommunalwahlen am Sonntag zum dritten Mal in Folge in den Stuttgarter Gemeinderat gewählt worden. Erstmals trat sie nicht für die Linkspartei an, die sie vergangenes Jahr im Streit verlassen hatte (queer.de berichtete). Vielmehr wurde sie als Vertreterin der neu gegründeten Stuttgarter Liste ins Hauptstadtparlament gewählt.
Die Stuttgarter Liste erreichte bei den Kommunalwahlen insgesamt 0,9 Prozent und errang damit ein Mandat. Halding-Hoppenheit war zwar nur auf den zweiten Listenplatz gesetzt worden, allerdings erreichte sie 13.619 Stimmen, während Spitzenkandidat Andreas Winter – ein ehemaliger Grüner – nur auf 9.839 Stimmen kam (alle Ergebnisse). Hintergrund ist, dass im Baden-Württemberg anders als in vielen anderen Ländern nicht nur Wahllisten gewählt werden können, sondern direkt die Stimmen auf bestimmten Kandidat*innen der Parteien verteilt werden können (das sogenannte Kumulieren und Panaschieren).
Szenewirtin und Aktivistin
Bereits seit Jahrzehnten ist die in Rumänien geborene Laura Halding-Hoppenheit eine Institution in der queeren Szene in der baden-württembergischen Landeshauptstadt – sie ist dort vor allem unter ihrem Vornamen bekannt. Sie betrieb zeitweise vier Szenelokale gleichzeitig, etwa den "Lauras Club" und den "Kings Club". In der Presse wird sie seit Jahren als "Mutter der Schwulen" bezeichnet.
Für ihr jahrzehntelanges Engagement für die Community sowie für Menschen mit HIV und Aids wurde Halding-Hoppenheit schon mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande. 2014 setzte ihr der Regisseur Rosa von Praunheim ein filmisches Denkmal ("Laura – Das Juwel von Stuttgart").
CDU und Grüne erreichten bei den Gemeinderatswahlen in Stuttgart die meisten Stimmen: Beide Parteien erhielten je 14 Mandate im 60 Mitglieder zählenden Parlament. Halding-Hoppenheits Ex-Partei ist mit drei Sitzen im Parlament vertreten; am meisten Stimmen bei den Linken erhielt dabei Luigi Pantisano, der Bruder des Berliner Queerbeauftragten Alfonso Pantisano (SPD). Insgesamt sind 14 Parteien oder Listen in den Gemeinderat eingezogen. (dk)














