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Kuriose Rede im Repräsentantenhaus

US-Abgeordneter: Auch Dragqueens haben Hitler besiegt

Die US-Republikaner führen einen regelrechten Kulturkampf gegen alles Queere, insbesondere Dragqueens. Der demokratische Abgeordnete Robert Garcia liest ihnen deshalb die Leviten.


Robert Garcia hat ein paar lustige Drag-Bilder für seine Rede im Repräsentantenhaus vorbereitet (Bild: Youtube)

  • 17. Juni 2024, 12:53h 2 Min.

In einer beherzten Rede vor dem US-Repräsentantenhaus hat der demokratische Abgeordnete Robert Garcia aus Kalifornien am Donnerstag die republikanische Besessenheit mit Dragqueens kritisiert. Hintergrund ist die jährliche Debatte um den National Defense Authorization Act, also um die Finanzierung des US-Militärs. In dem entsprechenden Gesetzentwurf hatte die republikanische Mehrheit einige Verbote in Zusatzbestimmungen eingebaut – neben dem Verbot von Drag-Shows etwa auch ein Verbot der Behandlung von trans Soldat*innen.

Der offen schwule Garcia erklärte, die Dragkultur sei tief im US-Militär verankert: "Wir können dokumentieren, dass Dragshows schon im 19. Jahrhundert und in beiden Weltkriegen gefeiert wurden", so Garcia. Die Vereinigung United Service Organizations (USO), die seit 1941 Unterhaltungsdarbietungen für US-Soldat*innen im Einsatz organisiert, habe Drag im Zweiten Weltkrieg unterstützt. "Das ist richtig: Die Armee, die Hitler geschlagen und die Welt gerettet hat, hat auch Dragqueens eingeschlossen."

Der spätere republikanische Präsident Ronald Reagan habe 1943 sogar in einem Film namens "This is the Army!" mitgespielt, in dem Drag-Aufführungen vorgekommen seien. "Und er ist nicht der einzige republikanische Präsident, der wusste, dass Drag Spaß machen kann und manchmal albern ist", so Garcia weiter. Dabei zeigte ein Helfer des Abgeordneten ein Bild des späteren Präsidenten Donald Trump neben dem Republikaner Rudy Giuliani in Drag.

Direktlink | Drag in einem patriotischen Ronald-Reagan-Film aus dem Jahr 1943
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Zudem war in der Rede auch ein Bild von Schauspielerin Jennifer Coolodige zu sehen, die in "White Lotus" den inzwischen legendären Satz "Diese Schwulen versuchen, mich zu ermorden" geprägt hat (queer.de berichtete). Dazu sagte Garcia: "Meine republikanischen Kollegen wollen uns glauben lassen, dass 'diese Schwulen versuchen, uns zu ermorden'. Sie wollen uns weismachen, dass Drag gefährlich, unmoralisch und falsch ist. Das ist albern."

"Drag ist keine Straftat"

Weiter erklärte er: "Drag ist Kunst, Drag ist Kultur, Drag ist Kreativität, Drag ist Comedy und nein, Drag ist keine Straftat. Das ist auch keine Pornografie." Vielmehr würden die Republikaner Pornografie verbreiten. Er nannte dabei als Beispiel, dass die republikanische Abgeordnete Marjorie Taylor Greene letztes Jahr Nacktbilder des Präsidentensohnes Hunter Biden in einer Ausschusssitzung gezeigt hatte.

/ Acyn | Marjorie Taylor Greene versucht, den Präsidenten bloßzustellen, indem sie angebliche Porno-Bilder seines Sohnes zeigt
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Das Repräsentantenhaus hat das Militärgesetz inklusive des Dragverbots mit der republikanischen Mehrheit beschlossen. Es wird erwartet, dass dies im US-Senat keine Mehrheit findet. Beide Kammern müssen dem Gesetz zustimmen, bevor es Präsident Joe Biden zur Unterschrift vorgelegt wird. (dk)

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