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Ex-Gay-Bewegung
München: CSD und Co. wehren sich gegen queerfeindliche Konferenz
Ausgerechnet zum CSD wollen sich fundamentalistische Homo-Hasser*innen in München treffen – mit Unterstützung aus der evangelischen und katholischen Kirche. Am Freitag gibt es eine Demonstration.

Ausgerechnet zum CSD wollen Homo-Hasser*innen offenbar Werbung für die "Heilung" von queeren Menschen machen (Bild: Archiv)
- 18. Juni 2024, 13:49h 2 Min.
Für Freitag rufen mehrere Menschenrechts- und LGBTI-Organisationen zu einer Demonstration gegen die queerfeindliche UNUM24-Konferenz in der Olympiahalle auf. Zu der Glaubenskonferenz werden zwischen Freitag und Sonntag tausende Fundamentalist*innen erwartet, darunter auch Geistliche, die etwa Homosexuelle als minderwertige Menschen ansehen, die "geheilt" werden müssen. Den Termin haben die LGBTI-feindlichen Kräfte ausgerechnet auf das Wochenende aus CSD-Straßenfest und Polit-Parade gelegt.
Ein Stargast bei der Fundi-Konferenz soll etwa der amerikanische Hardliner Bill Johnson sein, der leitende Pastor der Bethel Church im kalifornischen Redding. Er bezeichnete Homosexuelle pauschal als Sünderinnen und Sünder und warb für die "Heilung" von Homosexualität. Pressesprecherin der Konferenz ist Birgit Kelle, die seit Jahren gegen queere Menschen Stimmung macht (queer.de berichtete).
Die UNUM24 behauptet, die Konferenz biete "keine Plattform für politische und gesellschaftliche Auseinandersetzungen"....
Posted by Nounum24 on Sunday, June 16, 2024
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Die UNUM24-Veranstalter*innen behaupten zwar, dass sie keine politische Plattform seien. Allerdings glauben queere Organisationen, dass dies eine Lüge ist: "Angesichts der angekündigten Sprecher haben wir begründeten Zweifel, dass die Veranstaltung frei von spirituell missbräuchlichen und queerfeindlichen Äußerungen und Praktiken stattfinden wird", teilte etwa die Organisation OutinChurch mit.
Der CSD München unterstützt das Bündnis #NoUNUM24. Wir informieren auf unserer Seite zu den geplanten Aktionen und...
Posted by CSD München – Munich Pride on Friday, June 14, 2024
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Unterstützung für Homo-Hasser*innen kommt auch von der evangelischen und katholischen Amtskirche
Kritisiert wird auch die Teilnahme von Bischöfen aus der evangelischen und katholischen Kirche, die damit der Konferenz praktisch den Segen der beiden großen deutschen Kirchen geben. Teilnehmen wollen Tobias Bilz, der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, sowie der katholische Bischof Heinrich Timmerevers aus dem Bistum Dresden-Meißen. Dabei hatte sich Timmerevers in der Vergangenheit vorgeblich queerfreundlich gegeben (queer.de berichtete). OutinChurch forderte Timerevers auf, "seine Teilnahme an der Konferenz abzusagen oder aber explizit zu nutzen, um ein Zeichen gegen spirituellen Missbrauch, Hass und Diskriminierung zu setzen".
Am 20.-23. Juni findet in München die UNUM24-Konferenz statt. Dabei treten zahlreiche Personen auf, die sich...
Posted by Out In Church – Für eine Kirche ohne Angst on Monday, June 17, 2024
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Die Vereinigung #NoUNUM24, die den Protest am Freitag ab 17.30 Uhr am Brundageplatz organisiert, zeigte sich angesichts des wachsenden Widerstands gegen die queerfeindlichen Fundamentalist*innen erfreut: "Die vergangenen Tage haben uns positiv überrascht. Noch vor knapp drei Wochen sah es so aus, als wenn sich rechte christliche Fundamentalist:innen und Nationalist:innen in der Münchner Olympiahalle völlig widerspruchslos treffen werden – das haben wir bereits verhindert", teilte die Organisation mit. Die Kritik an der Konferenz ist 'Stadtgespräch'. Sowohl aus dem Stadtrat als auch von den christlichen Gemeinschaften bundesweit erhalten wir viel Rückhalt."
Bereits vergangene Woche hatte Münchens dritte Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) die Fundi-Konferenz kritisiert (queer.de berichtete). (dk)















