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Hochzeitspläne
Münchens schwuler Bürgermeister hat sich verlobt
Im vergangenen Oktober wurde der Grünen-Politiker Dominik Krause zum Zweiten Bürgermeister von München gewählt. Nun will er seinen langjährigen Lebenspartner Sebastian Müller heiraten.

Lernten sich vor 16 Jahren beim Tanzen kennen: Sebastian Müller (l.) und Dominik Krause (Bild: IMAGO / Lindenthaler)
- 20. Juni 2024, 05:42h 2 Min.
Münchens Zweiter Bürgermeister Dominik Krause und sein Lebenspartner Sebastian Müller wollen heiraten. Das bestätigte der Grünen-Politiker gegenüber der "Abendzeitung".
Beim gemeinsamen Pfingsturlaub in Andalusien habe er von seinem Freund einen Antrag bekommen, berichtete Krause. Bedenkzeit habe er keine gebraucht, sondern gleich "Ja" gesagt. Mit dem etwas jüngeren Arzt ist der 33-jährige Politiker bereits seit 16 Jahren zusammen, kennengelernt hatten sie sich als Jugendliche in einer Tanzschule.
"Es hat natürlich auch mit Romantik zu tun"
Über das Heiraten hätten sie schon früher gesprochen, etwa als der Bundestag 2017 die Ehe für alle beschloss. Jetzt habe es einfach gepasst, berichtete das schwule Paar. "Es hat natürlich auch mit Romantik zu tun", sagte Dominik Krause. "Aber es ist auch schön, wenn es etwas Offizielles hat – und das gibt natürlich auch Sicherheit."
Ähnlich sieht es Sebastian Müller: "Ich fand es gerade in der letzten Zeit auch unpassend, nach 16 Jahren Beziehung von Dominik als sein Freund vorgestellt zu werden", meinte er im "Abendzeitung"-Interview: "Ich freue mich darauf, wenn er bald ganz selbstverständlich sagen kann: Das ist mein Mann."
Wann und wo die Hochzeit genau stattfinden soll, steht bislang noch nicht fest. Eine Feier soll es aber auf jeden Fall geben.
Krause wird den CSD München anführen
Dominik Krause wurde im Oktober 2023 nach dem Rücktritt von Katrin Habenschaden zum Zweiten Bürgermeister gewählt (queer.de berichtete). Zuvor war der studierte Physiker Fraktionschef von Grünen und Rosa Liste. Auf die Frage, warum ihm die Betonung, er sei der "erste offen schwule Bürgermeister Münchens", wichtig sei, sagte er damals: "Es sollte im Jahr 2023 keine Rolle mehr spielen, welche Sexualität man hat. Leider sind aber viele queere Menschen nach wie vor von Diskriminierung betroffen, auch in München. Solange das so ist, finde ich Sichtbarkeit wichtig."
In der Vergangenheit setzte sich Krause intensiv für queere Rechte ein – so besuchte er vor dem russischen Angriffskrieg mehrfach den CSD in Kyiw, um die LGBTI-Community in der Ukraine zu unterstützen. Seit langem ist er außerdem aktiv im Bündnis "München ist bunt".
An diesem Samstag wird Dominik Krause die CSD-Demonstration anführen. "Ich nehme seit vielen Jahren am CSD in München teil und hätte mir nie träumen lassen, einmal als Bürgermeister den Zug anführen zu dürfen", sagte er der "Abendzeitung". "Das ist schon etwas Besonderes!" (cw)














