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Statistik

Das waren die erfolgreichsten queeren Kinofilme 2023 in Deutschland

Das Medienprojekt QUEERmdb hat seine jährliche Auswertung der deutschen Kinokassen vorgelegt. Gut jeder zehnte Film hatte einen queeren Bezug.


V.l. "Close", "Joyland" und "Tár" gehören zu den queeren Jahrescharts 2023 (Bild: Pandora Film, Filmperlen, Focus Features)

  • 27. Juni 2024, 14:44h 3 Min.

In deutschen Kinos lag der Anteil der Filme mit relevanten queeren Charakteren im letzten Jahr bei 10,9 Prozent. Das ist ein Ergebnis einer neuen Auswertung des Medienprojekts QUEERmdb. Der Anteil sei der höchste seit Studienbeginn im Jahr 2010 und 1,3 Prozent höher als im Vorjahr.

In konkreten Besuchszahlen erreichten Filme mit queerer Thematik allerdings nur einen Anteil von 2,6 Prozent bzw. 2,5 Millionen Tickets bei insgesamt rund 96 Millionen von der Filmförderungsanstalt gezählten Besuchen. Das sind 2,4 Millionen Tickets zu queeren Filmen weniger als im Vorjahr, wo die nachkorrigierte Quote an der Kinokasse 6,7 Prozent betrug. Der bisherige Negativrekord von 2013 lag bei 3,0 Prozent. Zählt man Filme mit queeren Szenen ohne Relevanz für die Handlung hinzu, zum Beispiel die Blockbuster "Asteroid City" oder "Shazam 2", steige die Zahl der Besuche auf 3,8 Mio. und die Queerfilmquote auf 4,0 Prozent.

Insgesamt hatte es 2023 20 Millionen mehr Besuche in deutschen Kinos als 2022 gegeben (+23 Prozent). Im Vergleich zum Vor-Coronajahr 2019 wurden aber immer noch 19 Prozent weniger Tickets verkauft. Die Zahl der Spielstätten stieg um 0,8 Prozent. Der Marktanteil deutscher Produktionen verharrte mit 24 Prozent auf hohem Niveau, wovon das Queer Cinema nicht profitieren konnte.

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Die queeren Charts im Einzelnen

In den Filmen gab es wieder mehr schwule (5,3 Prozent) als lesbische (4,4 Prozent), trans* (2,2 Prozent) und bisexuelle Figuren (1,6 Prozent).

Die zehn erfolgreichsten Filme mit mindestens einem relevanten queeren Charakter waren:

1. Scream 6 (363.000 Kinobesuche)
2. Tár (337.700)
3. Anatomie eines Falls (208.200)
4. Enkel für Fortgeschrittene (202.100)
5. Roter Himmel (160.600)
6. The Whale (149.900)
7. Der Pfau (125.300)
8. Catch the Killer (108.200)
9. Knock at the Cabin (102.200)
10. Close (92.200)

Während 2022 noch drei Produktionen die Marke von 500.000 und 14 die Marke von 100.000 Zuschauer*innen übertreffen konnten, erreichten 2023 nur neun die 100.000. Die größten Flops waren die Horrorkomödie "It's a wonderful knife", die in der Startwoche im Schnitt nur elf Besucher*innen pro Kino hatte, "Eileen" mit Anne Hathaway und die deutsche Romcom "Trauzeugen", in der sich Iris Berben in einer Nebenhandlung von ihrer Ehefrau scheiden lässt.

Eine queere Hauptthematik hatten 2023 4,9 Prozent aller Kinofilme, ein Plus von 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Am Gesamt-Ticketumsatz waren diese Produktionen aber nur zu 0,8 Prozent beteiligt. 2022 waren es noch 1,1 Prozent.

Der mit Abstand erfolgreichste LGBT-Film des Jahres war das über 2,5 Stunden lange Drama "Tár" mit Cate Blanchett in der Hauptrolle. Unter den deutschen Produktionen hatte "Bis ans Ende der Nacht" die meisten Zuschauer, dicht gefolgt vom Queer-Lion-Gewinner "Aus meiner Haut".

Die zehn erfolgreichsten Filme mit queerer Thematik:

1. Tár (337.700 Kinobesucher)
2. The Whale (149.900)
3. Knock at the Cabin (102.200)
4. Close (92.200)
5. Passages (27.300)
6. Joyland (19.000)
7. Das Blau des Kaftans (16.100)
8. Bis ans Ende der Nacht (14.200)
9. Aus meiner Haut (12.700)
10. 20.000 Arten von Bienen (11.700)

2023 war das Kino in Deutschland das queerste Medium, gemessen an der Anzahl von Filmstarts mit queerer Thematik, gefolgt von Amazon Prime (7,4 Prozent), DVD/Blu-Ray-Releases (6,8 Prozent), Netflix (6,7 Prozent) und dem linearen Fernsehen (queer.de berichtete). (cw/pm)

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