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- 16. Juni 2006 1 Min.
Straßburg (queer.de) - Das EU-Parlament hat sich gestern "ernsthaft besorgt" über die Situation von Schwulen und Lesben in Polen geäußert und auf mögliche Sanktionsmöglichkeiten der Union hingewiesen, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Mit klarer Mehrheit hat Straßburg eine Entschließung verabschiedet, in der die EU-Kommission in Brüssel aufgefordert wird zu prüfen, ob Polen gegen Artikel 6 des EU-Vertrages verstoßen habe. Dieser Artikel verlangt die "Wahrung der Menschenrechte sowie die Achtung und den Schutz von Minderheiten". Sollte ein Mitgliedsstaat dagegen verstoßen, können Sanktionen verhängt werden, was allerdings noch nie eingetreten ist. Diesen Sanktionen müssten alle Mitgliedstaaten - mit Ausnahme des zu verurteilenden Landes - zustimmen. Das Parlament appellierte ferner an den Europarat, mehr gegen Hass-Verbrechen zu unternehmen. (dk)















Das ist das Problem der EU: durch die nötige Einstimmigkeit ist die EU in vielen Gebieten ein zahnloser Tiger, der - selbst wenn er wollte - nicht wirklich was verändern kann, sondern nur appellieren kann.
Das einzige Druckmittel der EU ist die Aufnahme: dass man Staaten erst dann aufnimmt, wenn sie gewisse Bedingungen erfüllen! Immer wieder auf die Selbstläuterung zu hoffen, wenn man keine Druckmittel mehr hat, ist der Fehler, den die EU immer wieder macht und der der EU irgendwann das Genick brechen wird!