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Neuer Werder-Star unter Beobachtung

Nach queer­feindlichen Gesängen: Marco Grüll bittet um eine zweite Chance

Marco Grüll spielt ab kommender Saison beim deutschen Erstligisten Werder Bremen. Nachdem er Anfang des Jahres durch homophobe Gesänge aufgefallen war, bittet er die Fans des Vereins um eine zweite Chance.


Marco Grüll mit seinem neuen Leiberl: Der 26-Jährige will die homophoben Gesänge vergessen machen (Bild: IMAGO / Nordphoto)
  • 26. Juli 2024, 13:42h 2 Min.

Der österreichische Fußballprofi Marco Grüll hat nach einem queerfeindlichen Ausbruch vor fünf Monaten die Fans von Werder Bremen um eine zweite Chance gebeten. "Ich habe schon oft betont, dass es ein riesiger Fehler war und ich nicht so ein Mensch bin, wie ich mich da selbst dargestellt habe", sagte der 26-Jährige laut "Bild"-Zeitung im Werder-Trainingscamp im Tiroler Zillertal. "Das war ein riesiger Blödsinn, der mir unendlich leidtut. Ich hoffe, dass [die Fans] mir einfach noch eine zweite Chance geben bei dem Thema."

Hintergrund ist, dass Grüll bei einem Spiel seines damaligen Vereins Rapid Wien homophobe Gesänge angestimmt hatte. Er entschuldigte sich damals umgehend für sein Tun und bezeichnete es als "Riesenfehler". Trotzdem wurde er vom österreichischen Ligaverband für drei Spiele gesperrt. "Die Österreichische Fußball-Bundesliga bekennt sich zum Kampf gegen Diskriminierung jeder Art", hieß es in dem Urteil. "Die Inhalte der Videos stehen in keinerlei Einklang mit den Werten, für die der Fußball insgesamt und die Österreichische Fußball-Bundesliga im Speziellen stehen."

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Freundlicher Empfang für Grüll

Bislang gab es kaum Proteste aus der Bremer Fanszene gegen den Neuzugang. Laut "Bild" war auch im Trainingslager keine Ablehnung festzustellen. "Es gab sogar freundlichen Applaus", so das Boulevardportal. Grüll selbst erklärte, er wolle nun für "positive Schlagzeilen" sorgen.

Homosexuellenfeindlichkeit ist nach wie vor ein großes Problem im deutschen Männerfußball. Bislang hat sich noch kein aktiver Bundesliga-Profi als schwul geoutet. Wie groß die Diskrepanz ist, zeigt sich bei den teilnehmenden Fußballer*innen bei den Olympischen Spielen in Paris: Dort werden 37 offen lesbische, bisexuelle oder queere Fußballerinnen sowie eine nichtbinäre Person antreten, aber kein einziger offen schwuler oder bisexueller Fußballer (queer.de berichtete). (cw)

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