Hauptmenü Accesskey 1 Hauptinhalt 2 Footer 3 Suche 4 Impressum 8 Kontakt 9 Startseite 0
Neu Presse TV-Tipps Termine
© Queer Communications GmbH
https://queer.de/?50390

Olympia-Eröffnungsfeier

Katholische Kirche empört über "queeres Abendmahl"

Der Vatikan hat die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele kritisiert. Diese habe eine "blasphemische Verhöhnung eines der heiligsten Momente des Christentums" enthalten, echauffierte sich Kurienerzbischof Vincenzo Paglia.


Diese Szene aus der Eröffnungsfeier empört die Katholische Kirche (Bild: IMAGO / Bestimage)
  • 28. Juli 2024, 06:44h 2 Min.

Aus dem Vatikan hat es Kritik an der olympischen Eröffnungsfeier von Paris gegeben. Bei der knapp vierstündigen Show ging es unter anderem um Gleichheit, Brüderlichkeit und Respekt. "Dieses hohe Ideal wurde aber durch eine blasphemische Verhöhnung eines der heiligsten Momente des Christentums getrübt", sagte Kurienerzbischof Vincenzo Paglia. Der Geistliche ist Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, einer Einrichtung der katholischen Kirche für ethische Fragen. Paglia hatte seine Kritik in einem Interview der Zeitung "Il Giornale" geäußert.

Er bezog sich auf eine Szene der Feier, die viele an Leonardo da Vincis berühmtes Gemälde "Das letzte Abendmahl" erinnert, bei dem Jesus Christus und seine Apostel dargestellt sind – tatsächlich soll sich die Pariser Inszenierung auf "Das Festmahl der Götter" des niederländischen Malers Jan Van Bijlert aus Utrecht beziehen und damit auf die Götter des Olymps bei der Hochzeit von Thetis und Peleus, mit Apollon als Sonnengott in der Mitte des Tisches und Bacchus-Dionysos im Vordergrund. Bei der olympischen Eröffnungszeremonie wurden die Personen nun allerdings von Dragqueens verkörpert sowie einem trans Model und einem fast nackten Sänger.

Deutscher Bischof beklagt "queeres Abendmahl"

Vor Paglia hatten sich schon andere Kirchenobere entrüstet gezeigt, darunter die französische Bischofskonferenz. Der Passauer Bischof Stefan Oster, in der Deutschen Bischofskonferenz für den Sport zuständig, schrieb auf X von einem "queeren Abendmahl", das "ein Tiefpunkt und in der Inszenierung völlig überflüssig" gewesen sei. Auch Konservative und rechtsextreme Politiker*innen in Frankreich übten Kritik, ebenso wie die russisch-orthodoxe Kirche und das Außenministerium in Moskau.

- w -

Die Olympia-Organisator*innen wiesen die Kritik zurück und verwiesen auf die Kunst- und Meinungsfreiheit. Organisationschef Tony Estanguet betonte, die Show habe zum Nachdenken anregen sollen und sei in ihren Grundlinien mit dem IOC abgestimmt worden. "Unsere Absicht war es nie, unverschämt zu sein", sagte der Regisseur der Eröffnungszeremonie, Thomas Jolly. "In Frankreich ist das künstlerische Schaffen frei." Die Idee sei gewesen, inklusiv zu sein, was bedeute, niemanden auszuschließen. (cw/dpa)

-w-