Die Sofa-Liebe des Trump-Vize: Neuer Schwulenporno angekündigt

Der amerikanische Vizepräsidenten-Kandidat J.D. Vance hat nur zwei Wochen nach seiner Nominierung durch Ex-Präsident Donald Trump einen neuen Pornofilm inspiriert. Horizontal-Darsteller Hayden Harding (früher Hayden Hunter) stellt dabei den Republikaner in einem privaten Moment dar, in dem er gerade ein Sofa liebkost. Das Pornolabel men.com hat einen entsprechenden Trailer am Mittwoch veröffentlicht.

Das ist der echte J.D. Vance (Bild: United States Congress)

Anlass für den Film ist ein virales Meme, das am Tag von Vances Nominierung auf X (vormals Twitter) veröffentlicht wurde. Ein Nutzer namens Rick postete damals einen angeblichen Ausschnitt aus dem autobiografischem Bestseller "Hillbilly Elegie", den der Politiker 2016 veröffentlicht hatte. Vance soll demnach auf den Seiten 179 bis 181 beschrieben habe, dass er sich gerne sexuell befriedige, indem er einen Latexhandschuh penetrierte, der zwischen die Polster eines Sofas gesteckt war.

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Der Tweet sollte ein kleiner Witz sein, machte aber schnell die Runde. Die Nachrichtenagentur AP veröffentlichte daraufhin einen "Faktencheck" mit der Überschrift: "Nein, J.D. Vance hatte keinen Sex mit einem Sofa". Dieser Artikel wurde jedoch kurze Zeit später gelöscht, weil er den redaktionellen Ansprüchen der AP nicht entspreche. Soziale Medien kannten danach fast nur noch ein Thema: das Vizepräsidenten-Sofa.

Danach erreichte die Geschichte auch die Late-Night-Shows – und damit eine noch breitere Öffentlichkeit. Der britisch-amerikanische Komiker John Oliver witzelte etwa in seiner HBO-Sendung "Last Week Tonight": "Die Szene ist nicht in seinem Buch, aber ich denke, der Grund, warum sie sich so schnell verbreitet hat, ist: Erstens, niemand hat dieses Scheiß-Buch gelesen und zweitens, das war einfach so glaubwürdig. Denn wenn man von mir verlangen würde, einen Mann zu zeichnen, der sein Sofa fickt, würde ich in zehn von zehn Fällen diesen Typen zeichnen", so Oliver, der dabei auf ein Bild von Vance zeigte.

Die Kontroverse hat dann offenbar auch men.com erreicht. In dem Clip zu der neuen Szene ist zunächst Hayden Harding alias Vance zu sehen, wie er gestresst vor US-Flaggen an einem Schreibtisch sitzt. Dann entdeckt er die vor ihm liegende Couch – und greift zur Tat. Er knüpft sein Hemd auf, streichelt und küsst das Sofa, während er leise "Fuck, yeah" hechelt. Schließlich wird er noch intimer mit dem Möbelstück, als ein gut aussehender Berater ins Zimmer eintritt. Die Szene bricht dann ab. Allerdings können sich auch Menschen, die nicht regelmäßig Pornos konsumieren, unschwer vorstellen, was im Anschluss passiert.

In dem Clip befinden sich auch weitere Hinweise, dass es sich bei dem Sofa-Liebhaber um Vance handelt. So stehen auf seinem Schreibtisch zwei Flaschen, die der Koffein-Limonade Mountain Dew sehr ähnlich sehen (die Aufschrift lautet: "Mount the Dome"). Hintergrund ist, dass Vance vor wenigen Tagen bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Ohio gesagt hatte: "Ich hatte gestern ein zuckerfreies Mountain Dew und ich bin sicher, dass [die Demokraten] das auch rassistisch nennen werden." Der "Witz" sollte offenbar zeigen, dass die Demokraten um Kamala Harris alles als rassistisch bezeichnen würden, wurde aber selbst in den eigenen Reihen nicht gut aufgenommen.

Der falsche Vance mit dem falschen Mountain Dew im Hintergrund (Bild: men.com)

Vance versuchte am Dienstag bei einer Wahlkampfveranstaltung in Nevada auch, die Sofa-Witze durch einen Kalauer seinerseits zu entkräften: "Ich würde ja [meine Frau] hier auf die Bühne rufen, damit sie etwas sagt, aber ich denke, dass ich dann heute Nacht auf dem Sofa übernachten muss", witzelte er. Dies führte jedoch eher zu weiteren Memes und Videos seiner Gegner*innen.

Zwar amüsieren sich derzeit viele auch in der queeren Community über die Sofa-Debatte, allerdings verweisen LGBTI-Organisationen darauf, dass Vance in den letzten Jahren extrem queerfeindliche Positionen vertreten hat. "Vance ist ein MAGA-Polterer und eine Trump-Vance-Regierung wäre entsetzlich für LGBTQ-Rechte und unsere Demokratie", erklärte etwa die Human Rights Campaign, die größte LGBTI-Organisation der USA. Dabei gab es Berichte, dass er früher weniger Probleme mit sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten gehabt hatte. In den letzten Jahren hat er seine Meinung aber geändert, offenbar um in der von Trump-Populismus dominierten Partei aufsteigen zu können.

Die amerikanische Schwulenporno-Industrie war bereits bei den letzten Präsidentschaftswahlen vor vier Jahren durchaus politisch involviert: Im demokratischen Vorwahlkampf boten etwa Pornodarsteller ihren Fans Vergünstigungen an, wenn sie Elizabeth Warren oder Bernie Sanders unterstützen. (cw)

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