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Thomas Jolly wehrt sich

Morddrohungen: Queerer Regisseur der olympischen Eröffnungsfeier erstattet Anzeige

Die knallbunte Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele hat für Aufsehen und Kritik gesorgt, weil dort auch Dragqueens zu sehen waren. Jetzt wehrt sich der Regisseur des Spektakels gegen Morddrohungen.


Regisseur Thomas Jolly wurde von Rechtsextremen und katholischen Würdenträgern zu einer Art Antichrist gemacht – die Auswirkungen kriegt er jetzt zu spüren (Bild: IMAGO / MAXPPP)
  • 2. August 2024, 13:03h 2 Min.

Der offen queere Regisseur der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele hat wegen Morddrohungen Anzeige erstattet. Thomas Jolly habe angegeben, in den sozialen Netzwerken Nachrichten mit Bedrohungen und Beleidigungen erhalten zu haben, teilte die Pariser Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Er sei wegen seiner sexuellen Orientierung und seiner vermeintlichen israelischen Herkunft beschimpft worden. Daher erstattete er am Dienstag Anzeige. Die Staatsanwaltschaft leitete daraufhin eine Untersuchung ein.

Die Eröffnungsfeier am vergangenen Freitag wurde von Rechtsaußen-Politiker*­innen und Kirchen teils aggressiv kritisiert. Der amerikanische Präsident­schafts­kandidat Donald Trump, die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni, die AfD und Vertreter der katholischen Kirche nahmen Anstoß an einer Szene, die einige Zuschauer*­innen an Leonardo da Vincis berühmtes Gemälde "Das letzte Abendmahl" erinnert hatte, bei dem Jesus Christus und seine Apostel dargestellt sind. Für Kritik sorgte nicht die Szene an sich sondern dass sie von Dragqueens dargestellt wurde.

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Jolly und die Olympia-Organisator*­innen stellten allerdings klar, dass die kritisierte Szene nicht vom letzten Abendmahl inspiriert gewesen sei, sondern dass es sich um eine Darstellung eines Gelages mit Figuren aus der griechischen Mythologie rund um den Gott Dionysos gehandelt habe, was für gebildete Zuschauer*­innen keine große Überraschung darstellte.

Pariser Bürgermeisterin sagt Jolly Unterstützung zu

Die sozialdemokratische Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, sicherte ihm am Freitag ihre "uneingeschränkte Unterstützung" zu. Während der Eröffnungszeremonie habe Jolly die Werte der Stadt hochgehalten. "Paris war stolz und fühlte sich geehrt, auf sein Talent zählen zu können, um unsere Stadt zu feiern und der Welt zu zeigen, was uns ausmacht." (dpa/cw)

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