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Berlin
Schwule Dating-Partner mit K.o.-Tropfen betäubt und ausgeraubt?
Ein 35-Jähriger soll sich in Berlin mit anderen Männern gezielt zum Sex verabredet haben, um sie außer Gefecht zu setzen und zu bestehlen. Ein 52-Jähriger hat das nicht überlebt.

Symbolbild (Bild: IMAGO / Kay-Helge Hercher)
- 12. August 2024, 12:05h 2 Min.
Die Staatsanwaltschaft Berlin hat am Montag Anklage gegen einen 35-jährigen Nigerianer erhoben. Er muss sich wegen besonders schweren Raubes mit gefährlicher Körperverletzung sowie wegen Raubes mit Todesfolge verantworten. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Montag mit.
Der Angeklagte soll sich über eine Online-Dating-Plattform mit anderen Männern in Berlin verabredet haben, um diese in ihren Wohnungen auszurauben. Vorher soll er sie durch K.o.-Tropfen außer Gefecht gesetzt haben.
Der 35-Jährige befindet sich seit 6. März in Untersuchungshaft. Nach Angaben eines Sprechers der Staatsanwaltschaft geriet der Mann ohne festen Wohnsitz unter anderem durch Fingerabdrücke am Tatort sowie durch die Auswertung digitaler Spuren ins Visier der Ermittler*innen.
Opfern K.o.-Tropfen in den Saft geschüttet
So soll er am 3. November 2023 in Schöneberg Handy und Laptop sowie Bargeld und diverse Karten eines 64-Jährigen geraubt haben, nachdem er diesem heimlich K.o.-Tropfen in den Saft geschüttet hatte und dieser dadurch bewusstlos geworden war. Der Mann musste laut Anklage zwei Wochen im Krankenhaus behandelt werden.
Ein 52-Jähriger, dem der Beschuldigte am 22. November 2023 in Westend K.o.-Tropfen ins Getränk geschüttet haben soll, überlebte dies nicht. Der 35-Jährige habe verkannt, dass der Mann bereits alkoholisiert war. Das hat nach den Ermittlungen zum Herzinfarkt geführt – und der Mann starb. Bei ihm soll der Angeklagte unter anderem eine hochwertige Uhr, zwei Tablets und Bargeld mitgenommen haben.
Als K.o.-Tropfen werden verschiedene Arten von Drogen bezeichnet, etwa Ketamin, ein Narkosemittel aus der Tiermedizin, und GHB (Gammahydroxybuttersäure), umgangssprachlich Liquid Ecstasy genannt. In Clubs werden die Mittel in niedrigeren Dosierungen auch freiwillig als Partydrogen genommen. Täter*innen schütten die Substanzen ihren Opfern heimlich in Getränke, um sie zu betäuben oder wehrlos zu machen. (cw/dpa)











