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Katrin Ebner-Steiner mit queerem Symbol
Bayerische AfD will Regenbogen "zurückgewinnen"
AfD-Fans reagieren bekanntlich auf die Regenbogenfahne ähnlich wie der Teufel auf Weihwasser. Die bayerische AfD-Fraktionschefin Katrin Ebner-Steiner erklärte aber nun, sie wolle den Regenbogen für die Rechtsextremen "zurückgewinnen".

Katrin Ebner-Steiner bei einer Veranstaltung im Mai (Bild: IMAGO / Oryk HAIST)
- 5. September 2024, 10:37h 2 Min.
Die bayerische AfD-Fraktionschefin Katrin Ebner-Steiner hat am Montag bei einem Parteievent in Abendsberg Parteifreund*innen mit einem Regenbogen-Regenschirm überrascht. Wie die "Passauer Neue Presse" mit einem leicht hämischen Unterton berichtet, hätten sich beim sogenannten Politischen Gillamoos Anhänger*innen "irritiert" gezeigt, als die Politikerin mit dem bunten Schirm auf die Bühne schritt.
In Ihrer Rede ging Ebner-Steiner, die dem völkischen Teil der AfD zugerechnet wird, auf den Regenschutz ein. Sie sei bereits im Vorfeld darauf angesprochen worden. Ihre Antwort habe gelautet: "Wir lassen uns unsere Farben vom Regenbogen nicht nehmen." Weiter erklärte die Oppositionsführerin im bayerischen Landtag: "Wir lassen uns unsere Heimat nicht nehmen. Wir gewinnen auch den Regenbogen für uns zurück!"
/ pnpRegenbogen bei der AfD: Das steckt hinter Ebner-Steiners kurioser Schirmwahl https://t.co/Bmk62K5Fd3
Passauer Neue Presse (@pnp) September 4, 2024
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In ihrer Rede triumphierte Ebner-Steiner auch über Wahlerfolge ihrer Partei in Sachsen und Thüringen. Die 46-Jährige sprach dabei von einer "Zeitenwende" und dem "Beginn einer neuen Epoche". Zudem kündigte sie, nach einer AfD-Machtübernahme Millionen von Menschen aus Deutschland abzuschieben.
Ebner-Steiner nimmt es mit der Wahrheit oft nicht so genau
Ebner-Steiner hat sich in der Vergangenheit wiederholt queerfeindlich geäußert – und es dabei mit der Wahrheit nicht immer so genau genommen. So behauptete sie etwa, dass 99,9 Prozent der Bevölkerung heterosexuell sei. Als Bayern 2016 in seinem "Richtlinien für die Familien- und Sexualerziehung in den bayerischen Schulen" auch erwähnte, dass Homosexuelle existierten, sah Ebner-Steiner ohne Ironie den Freistaat auf dem Weg in den DDR-Sozialismus. Eine derartige Richtlinie sei nämlich eine "Verharmlosung gesellschaftlich umstrittener sexueller Verhaltensweisen und Praktiken von Minderheiten". Weiter sagte sie: "Und das schlimmste: Einführung einer massiven ideologischen Indoktrination an Bayerns Schulen und damit Entmündigung der Eltern. Dies erinnert an sozialistische Verhältnisse im Bildungswesen á la DDR" (queer.de berichtete).
Letztes Jahr nahm sie auch an einer Demo gegen Dragqueens in München teil (queer.de berichtete). (dk)














