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Sachsen-Anhalt
Organisator*innen sehen CSD Halle durch Rechte in Gefahr
Der CSD Halle sieht sich mit "besorgniserregenden Angriffen aus den rechten, rechtsradikalen und rechtsextremen Kreisen" konfrontiert. Gleichzeitig stellen die Veranstalter*innen klar: "Wir lassen uns nicht einschüchtern!"

Szene vom CSD Halle 2022 (Bild: CSD Halle)
- 12. September 2024, 13:03h 2 Min.
Bevor am Samstag in Halle der Christopher Street Day gefeiert werden soll, sehen die Organisator*innen die Veranstaltung in Gefahr. "In diesem Jahr sehen wir uns mit verstörenden und besorgniserregenden Angriffen aus den rechten, rechtsradikalen und rechtsextremen Kreisen konfrontiert", hieß es in einer Pressemitteilung. Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur teilte ein Sprecher der Polizei in Halle mit, am 14. September sei derzeit eine Gegendemonstration mit 35 Teilnehmer*innen angemeldet worden.
Wer die Gegendemo angemeldet hat, dazu machte der Polizeisprecher keine Angaben. Das CSD-Team sprach hingegen von konkreten Hinweisen über Mobilisierungen gegen den CSD Halle. Darunter seien auch klare Aufrufe von Rechtsextremen, die scheinbar überregional zu Störungen während des CSD Halle aufrufen würden.
Zuletzt Ausschreitungen in Bautzen und Leipzig
Zuletzt hatte es im ostsächsischen Bautzen und in Leipzig rechtsextreme Proteste anlässlich des Christopher Street Day gegeben. Sie waren von Aggressionen und Gewalt gegen die CSD-Teilnehmer*innen geprägt gewesen (queer.de berichtete).
"Die Ausmaße nehmen dieses Jahr erheblich zu. Aber eines ist klar, sollte es noch so viele Einschüchterungsversuche geben, wir weichen nicht. Wir gehen auf die Straßen, wir werden laut und wir bleiben sichtbar", sagte der Vorstand des Jugendnetzwerks Lambda Mitteldeutschland, Mika Taube. Das Netzwerk hilft bei der Organisation des CSD in Halle.
Das CSD-Motto lautet: "Queerfeindlichen die Suppe versalzen!"
"Der CSD Halle (Saale) ist eine politische Demonstration für die Sichtbarkeit und Anliegen queerer Menschen. Zugleich ist er Bekenntnis zu einer gerechten und pluralistischen Gesellschaft, in der alle Menschen ohne Angst verschieden sein, leben und lieben können", sagte Martin Thiele, Geschäftsführer des AIDS-Hilfe Halle/Sachsen-Anhalt Süd e.V., die ebenfalls zu den Mitorganisator*innen der CSD-Demonstration gehört. "Trotz der Aufrufe, unseren CSD zu stören oder gar anzugreifen, werden wir uns die Straßen von Halle nicht nehmen lassen. Wir werden laut und stolz für unsere Freiheit und für die Rechte von LSBTIQ*-Menschen einstehen – jetzt erst recht! Dazu rufen wir auch die Stadtgesellschaft auf!"
Der CSD Halle steht in diesem Jahr unter dem Motto "Queerfeindlichen die Suppe versalzen!". Die Demo startet am 14. September um 13 Uhr auf dem Marktplatz und endet dort gegen ca. 15 Uhr. Auf dem Marktplatz findet von 11 bis 21 Uhr auch das CSD-Straßenfest "mit vielen Ständen, Bühnen-Runden, Auftritten von Künstler*innen, Grußworten, Fahnen-Hissen" statt.
Auch zu den CSD-Veranstaltungen in Dortmund, Eisenach und Wismar sind am Wochenende Gegenaktionen von Rechtsextremen angekündigt. (cw/dpa)














