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USA

Diese Frau in Trumps Entourage ist selbst Republikanern zu extrem

Für Laura Loomer ist die queere Community eine "terroristische Organisation", über Tim Walz verbreitet sie das Gerücht, er sei schwul. Donald Trump sucht gezielt die Nähe zu der 31-jährigen Verschwörungs-Theoretikerin.


Großer Trump-Fan: Laura Loomer (Bild: Gage Skidmore / wikipedia)

  • 15. September 2024, 04:01h 4 Min.

In der Entourage von Donald Trump wird neuerdings die ultrarechte Aktivistin Laura Loomer gesichtet, was in der Partei des republikanischen Präsidentschaftskandidaten für helle Aufregung sorgt. Die für ihre rassistischen und queerfeindlichen Kommentare berüchtigte Influencerin reiste mit dem Rechtspopulisten zum TV-Duell in Philadelphia und saß in seinem Privatflugzeug, als er zum 9/11-Gedenken nach New York flog, wo sie ebenfalls an seiner Seite auftauchte.

Zu einem Zeitpunkt, da die republikanische Kampagne die moderateren und unentschiedenen Wähler*innen für sich gewinnen will, umgibt sich der 78-jährige Trump mit einer jungen Frau, die mit islamfeindlichen Kommentaren das Netz flutet und zu den Terroranschlägen vom 11. September einst verbreitete, diese seien ein "inside job" gewesen, also von der US-Regierung selbst angezettelt worden.

Über die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris schrieb die 31-Jährige kurz vor dem TV-Duell im Onlinedienst X: Sollte die Kandidatin indisch-afroamerikanischer Herkunft die Wahl am 5. November gewinnen, dann werde es "im Weißen Haus nach Curry riechen".

Aufschrei in Trumps eigener Partei

Der im Niveau kaum zu unterbietende Kommentar ließ sogar bei jenen prominenten Republikanern die Alarmglocken schrillen, die sich in der Vergangenheit selbst mit aggressiven Provokationen einen Namen gemacht haben. "Das ist entsetzlich und extrem rassistisch", sagte etwa die Kongressabgeordnete Marjorie Taylor Greene. Derlei Ausfälle repräsentierten nicht, wofür "wir als Republikaner und als MAGA stehen". MAGA bezeichnet den auch bei dieser Wahl von den Republikanern verwendeten Wahlkampfslogan "Make America great again" (Macht Amerika wieder großartig).

Der Senator Thom Tillis aus North Carolina, einem der wichtigen Schlüsselstaaten bei der Wahl, schrieb auf X, Loomer sei "eine verrückte Verschwörungstheoretikerin, die regelmäßig widerlichen Müll von sich gibt, um die Republikaner zu spalten". Eine vom politischen Konkurrenten ersonnene Intrige "könnte es nicht besser machen als sie, um die Chancen von Präsident Trump auf eine Wiederwahl zu schmälern". Bei der Wahl 2020 kandidierte Loomer in Florida selbst vergeblich für den Kongress.

Trump zeigte sich von dem Aufschrei in seiner Partei ungerührt. "Ich habe keine Kontrolle über Laura. Laura sollte sagen können, was sie will. Sie ist ein Freigeist", sagte er. Später schrieb er dann auf seiner Plattform Truth Social, er stimme mit dem, was sie sage, nicht überein – aber sie sei es wie viele andere seiner Unterstützer*innen halt leid zu sehen, wie er von "radikalen Marxisten und Faschisten" verleumdet werde. Trump führte nicht aus, welche Aussagen der 31-Jährigen er meinte.

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Homogerüchte über Tim Walz verbreitet

Loomer legte in den vergangenen Jahren als selbst ernannte "stolze Islamophobin" eine steile Karriere als Influencerin hin, während der sie den Islam als "Krebs" bezeichnete, sich über den Tod von Migrant*innen im Mittelmeer zu freuen schien und rassistische und queerfeindliche Kommentare verbreitete. Über die queere Community schrieb sie auf X: "Die LGBTQ-MAFIA ist eine inländische terroristische Organisation und sollte als solche behandelt werden." Über Harris' Vize-Präsidentschaftskandidaten Tim Walz verbreitete Loomer das Gerücht, er sei heimlich schwul.

Nachdem der Onlinedienst Twitter Loomer 2018 wegen ihrer Umtriebe von der Plattform verbannte, kettete sie sich vor dem Hauptquartier des Unternehmens in New York an. An ihrer Kleidung hatte die jüdische Aktivistin einen gelben Davidstern angebracht, ähnlich dem Judenstern der Nazis während des Holocaust.

Die meisten Onlineplattformen haben Loomer inzwischen den Zugang versperrt. Aber nach der Übernahme von Twitter durch den Hightech-Milliardär Elon Musk durfte Loomer in dem nun X heißenden Onlinedienst wieder veröffentlichen und ihre Hass- und Verschwörungsbotschaften unter ihren mittlerweile 1,3 Millionen Follower*innen verbreiten. Als am 13. Juli das Attentat auf Trump verübt wurde, das ihr Idol um Haaresbreite überlebte, mutmaßte sie, US-Präsident Joe Biden müsse auf irgendeine Weise dahinterstecken.

Ein im vergangenen Jahr veröffentlichter Webclip zeigt sie an der Seite von Trump in dessen Golfclub in Bedminster (New Jersey). Darin rühmt der Immobilienmilliardär sie als "sehr meinungsstarke Lady". Das Weiße Haus erklärte knapp, keine politische Führungspersönlichkeit sollte sich mit einer Person umgeben, die "diese Art von rassistischem Gift" verbreitet. (AFP/mize)

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