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"Studio Responsibility Index"
Studie: Weniger queere Figuren in Filmen als im Vorjahr
Nur etwas mehr als ein Viertel der in den USA veröffentlichten Spielfilme hat queere Figuren aufzubieten. Im Vergleich zum Vorjahr ging der Wert leicht zurück.

"Saltburn" mit Shootingstar Barry Keoghan gehört zu jenen Filmen, die megaqueer waren (Bild: Amazon Video)
- 18. September 2024, 11:44h 2 Min.
Im Jahr 2023 hat die Anzahl queerer Figuren in Blockbustern abgenommen. Das geht aus dem am Dienstag veröffentlichten zwölften "Studio Responsibility Index" der LGBTI-Organisation GLAAD hervor. Allerdings gebe es mehr Filme, die queere Menschen als Hauptfiguren zeigten. Dazu zählten etwa die Amazon-Produktionen "Saltburn" und "Royal Blue".
/ sarahkateellisGLAAD's Studio Responsibility Index maps the quantity, quality & diversity of LGBTQ characters in film. The SRI also identifies priorities & opportunities to increase & improve fair, accurate and inclusive LGBTQ representation & storytelling in film. (4/4)https://t.co/lnBjwShr3C
Sarah Kate Ellis (@sarahkateellis) September 17, 2024
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Insgesamt hatte die GLAAD 256 Spielfilme der zehn großen amerikanischen Verleihfirmen oder Streamingplattformen untersucht. Demnach enthielten 70 Produktionen oder 27,3 Prozent queere Figuren. Im Vorjahr hatte die Quote noch einen Rekordwert von 28,5 Prozent erreicht (queer.de berichtete). Der Wert von 2023 ist damit der zweithöchste Wert, seit der Index 2013 ins Leben gerufen wurde.
In den 70 Filmen mit queeren Figuren gab es insgesamt 170 Charaktere, die lesbisch, schwul, bisexuell, trans oder nichtbinär waren. Allerdings befanden sich darunter nur zwei trans Figuren – in den Filmen "Next Goal Wins" und dem mexikanischen Import "¡Que Viva Mexico!". In letzterem Film wurde allerdings die trans Figur von einem cis Mann gespielt. Megan Townsend, die GLAAD-Chefanalytikerin, bezeichnete die Darstellung als "unverfroren transphob".
Vito-Russo-Test: Weniger substanzielle queere Figuren
"¡Que Viva Mexico!" gehörte auch zu jenen Filmen, die den sogenannten Vito-Russo-Test nicht bestanden haben. Dieser nach einem Filmhistoriker benannte Test soll feststellen, wie "substanziell" die queere Rolle ist. Dies wird mit mehreren Kriterien festgestellt – etwa, ob die Figur nicht ausschließlich durch ihre sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität definiert wird. 2023 haben 71 Prozent der Filme mit queeren Figuren diesen Test bestanden. Im Vorjahr waren es noch 77 Prozent gewesen.
Laut GLAAD-Chefin Sarah Kate Ellis müssten Filmproduktionen ihre Drehbücher vielfältiger machen, "um die Aufmerksamkeit des wachsenden jungen diversen Publikums zu erregen, das nach Storys giert, die ihre eigenen Erfahrungen widerspiegeln". Ansonsten würden sie einen beträchtlichen und zahlungskräftigen Teil des Publikums verlieren.
/ glaad"Though there is inconsistent progress on LGBTQ representation from major distributors year to year, recent films with LGBTQ leads prove that our stories can absolutely be both critical and commercial successes when they have the full support of the studio behind them."
GLAAD (@glaad) September 17, 2024
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GLAAD hatte bereits vor sechs Jahren von den großen Studios gefordert, dass 20 Prozent der Filme bis 2021 mindestens eine queere Figur enthalten sollten – dieser Wert war bereits 2020 erreicht worden. Bis 2024 müsse dieser Anteil laut der LGBTI-Organisation aber auf 50 Prozent steigen – dieser Wert gilt angesichts des aktuellen Rückgangs als illusorisch. (cw)
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