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Wahl 2025
Berliner AfD zieht mit Storch in Bundestags-Wahlkampf
Die extrem queerfeindliche Abgeordnete Beatrix von Storch ist Spitzenkandidatin der Berliner AfD für die Bundestagswahl am 28. September 2025. Deutschland stehe vor einem "Kulturkampf", sagte sie auf dem Parteitag.

Beatrix von Storch Ende September 2024 im Deutschen Bundestag (Bild: IMAGO / dts Nachrichtenagentur)
- 12. Oktober 2024, 13:50h 2 Min.
Die Berliner AfD zieht mit Spitzenkandidatin Beatrix von Storch in den Wahlkampf für die Bundestagswahl 2025. Auf einem Parteitag in Jüterbog (Teltow-Fläming) votierten rund 87 Prozent für die extrem queerfeindliche Bundestagsabgeordnete. Die 53-Jährige erhielt 236 Ja-Stimmen bei 27 Nein-Stimmen und 7 Enthaltungen.
Von Storch, die im Bundestag stellvertretende Fraktionsvorsitzende ist, führte die Berliner AfD bereits 2017 und 2021 in den Bundestagswahlkampf. Bei der Bundestagswahl 2021 (inklusive Teilwiederholung 2024) kam die Partei in Berlin auf 9,4 Prozent der Zweitstimmen.
Demonstration gegen Parteitag in Jüterbog
Die AfD hielt ihren Parteitag in Jüterbog rund 60 Kilometer südlich von Berlin ab, weil sie in der Hauptstadt keine Räumlichkeiten fand. Aus Protest gegen die Veranstaltung zog eine Demonstration mit Hunderten Menschen zum AfD-Versammlungsort, der städtischen Wiesenhalle.
Auf Transparenten war zu lesen "Kein Raum der AfD. Kein Raum für rechte Hetze" oder "Alle zusammen gegen den Faschismus". Demonstrant*innen riefen Slogans wie "Jüterbog ist gerne bunt, AfD halt den Mund".
Zum Protest aufgerufen hatte ein Bündnis gegen Rechts, das von bis zu 600 Teilnehmer*innen sprach. Die Polizei nannte keine Zahl. Dem Bündnis gehören Bürgerinitiativen, Gewerkschaften, Jugendorganisationen von Parteien und Berliner Antifa-Gruppen an. Ein Sprecher bezeichnete die Demo als starkes Signal gegen Rechtsextremismus.
Spitzenkandidatin wähnt sich im "Kulturkampf"
Von Storch sieht die Bundestagswahl am 28. September 2025 als "Kulturkampf", wie sie auf dem Parteitag sagte. "Wir stehen vor der Alternative einer links-woken Kulturrevolution oder einer geistig-moralischen Wende", meinte sie. "Unsere Werte, die wir lieben, an die wir glauben, für die wir kämpfen, sind Gott, Freiheit, Familie und Vaterland", so von Storch. "Diese Werte wieder in Deutschland zu verankern, das ist die geistig-moralische Wende."
Und die Rechtsaußen-Politikerin formulierte noch ein Ziel: "Grün ist am Boden, die Ampel am Boden. Und als Nächstes überflügeln wir die CDU, übernehmen die Regierung."
Transfeindliche Tiraden im Parlament
Beatrix von Storch gehört zu den queerfeindlichsten Politiker*innen im Deutschen Bundestag. Zuletzt hatte sie vermehrt mit transfeindlichen Äußerungen für Schlagzeilen gesorgt. So griff sie etwa immer wieder die Grünen-Politikerin Tessa Ganserer an. Ganserer ist neben Nyke Slawik die erste offen trans Bundestagsabgeordnete. Storch warf in einer Bundestagsdebatte Ganserer vor, "als Frau verkleidet" zu sein, und erklärte: "Hätte sich Robert Habeck im richtigen Moment als Roberta bezeichnet, dann wäre Roberta vermutlich jetzt Bundeskanzlerin" (queer.de berichtete).
Wegen transfeindlicher Zwischenrufe im Deutschen Bundestag wurde von Stoch vom Präsidium bereits mehrfach mit Ordnungsrufen und Ordnungsgeld belegt (queer.de berichtete). (mize/dpa)













