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Düsseldorf
DW-Reporter als "Schwuchtel" beschimpft und verprügelt
Adonis Alkhaled, Mitarbeiter der arabischen Redaktion der Deutschen Welle, ist nach einem Interview mit dem syrischen Musiker Al Shami zusammengeschlagen worden. Er musste in die Notaufnahme gebracht werden.

Adonis Alkhaled ist Mitarbeiter der arabischen Redaktion der Deutschen Welle (Bild: DW)
- 14. Oktober 2024, 08:34h 2 Min.
Die Deutsche Welle (DW) berichtet von einem Angriff auf Adonis Alkhaled, Reporter für die arabische Onlineredaktion der DW, am Rande eines Interviews mit einem Musiker in Düsseldorf. DW-Intendant Peter Limbourg verurteilt die "widerliche Gewalttat".
In der Nacht zum Samstag sei der Journalist von Sicherheitskräften zusammengeschlagen worden, teilte der deutsche Auslandssender mit. Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigte die Polizei in Düsseldorf, dass am Samstag eine Anzeige eines Deutsche-Welle-Journalisten eingegangen sei. Dieser habe von einem Übergriff auf ihn berichtet. Es werde nun ermittelt.
Sicherheitspersonal störte bereits das Interview
Die Deutsche Welle teilte mit, der Angriff habe sich in einem Hinterhof der Mitsubishi Electric Hall ereignet nach einem Interview mit dem syrischen Musiker Al Shami, der dort ein Konzert gegeben habe. Bereits während des Videointerviews mit dem Künstler seien der DW-Journalist und eine Kollegin von Sicherheitspersonal bedroht und beleidigt worden. Unter anderem soll Alkhaled als "Schwuchtel" beschimpft worden sein. Auch soll es abfällige Bemerkungen über die Deutsche Welle gegeben haben.
Nachdem die beiden Journalist*innen das Interview aus Sicherheitsgründen abgebrochen hätten, wurde Adonis Alkhaled nach eigenen Aussagen von mehreren Mitgliedern des Security-Teams aus dem Interviewbereich in einen Hinterhof gedrängt. Dort seit er von einem einzelnen Angreifer mehrfach geschlagen worden, teilte der Sender mit. Der Reporter wurde in die Notaufnahme gebracht. Am Samstagmorgen konnte er das Krankenhaus verlassen und hat Strafanzeige erstattet. Nach DW-Angaben werden Videoaufnahmen des Vorfalls "sichergestellt und ausgewertet".
Pressesprecherin des Künstlers verurteilt Gewalt
Eine Pressesprecherin des Künstlers distanzierte sich von dem Vorfall. "Al Shami und sein Management verurteilen unmissverständlich jede Form von Gewalt oder Drohungen, speziell gegen Journalisten", zitierte DW aus einer Stellungnahme. "Die Ereignisse, die Sie beschreiben, haben stattgefunden, nachdem das Interview beendet war und unser Team sich von Ihren Mitarbeitern getrennt hatte", heißt es weiter. "Wir entschuldigen uns aufrichtig für den bedauerlichen Zwischenfall und sind bestrebt, bei Ihren Ermittlungen in dieser Angelegenheit zu helfen."
Der Konzertveranstalter "Luxus Event" habe bislang nicht auf Anfragen reagiert, so die Deutsche Welle. (cw/dpa)













