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New York
Sexhandel: Früherer Abercrombie-Chef festgenommen
Mike Jeffries und seinem Lebenspartner soll wegen "invasiven sexuellen und gewalttätigen Kontakten" mit männlichen Models der Prozess gemacht werden.

Der damalige Abercrombie-CEO Mike Jeffries im Jahr 2003 bei einer Aktionärsversammlung (Bild: IMAGO / Imagn Images)
- 23. Oktober 2024, 08:21h 2 Min.
Der frühere Chef des US-Modekonzerns Abercrombie & Fitch, Mike Jeffries, ist verhaftet und wegen Sexhandels mit männlichen Models angeklagt worden. Wie die Staatsanwaltschaft in New York am Dienstag mitteilte, werden der ehemalige Vorstandsvorsitzende, sein britischer Lebenspartner Matthew Smith sowie ihr Vermittler James Jacobson beschuldigt, ein System organisiert zu haben, bei dem die Models zu Sexpartys rund um die Welt geschickt wurden.
Laut Anklage wurden die Models für die Partys zu den Häusern von Jeffries und Jacobson gebracht sowie zu Orten in Großbritannien, Frankreich, Italien und Marokko. Mehrfach sei die körperliche Unversehrtheit dieser Männer verletzt worden, indem sie "invasiven sexuellen und gewalttätigen Kontakten" ausgesetzt gewesen seien, sagte der Staatsanwalt Breon Peace.
Staatsanwaltschaft: Trio setzte "Gewalt, Betrug und Nötigung" ein
Die Angeklagten hätten Millionen von Dollar ausgegeben, um die Infrastruktur für die Sexpartys zu unterhalten und das Ganze geheimzuhalten. Dabei habe das Trio "Gewalt, Betrug und Nötigung" eingesetzt, auch "um diese Männer zu ihrer eigenen sexuellen Befriedigung zu vermitteln", sagte Peace.
Sie hätten die Männer in dem Glauben gelassen, "dass die Teilnahme an diesen Sex-Events ihnen die Möglichkeit eröffnete, bei Abercrombie zu modeln". In der Anklage werden 15 anonyme Opfer erwähnt, doch könnte das Ausmaß der Straftaten nach Einschätzung der Staatsanwaltschaft noch weitaus größer sein.
Die Festnahme ist die Folge einer BBC-Recherche, in der über systematische Übergriffe durch Jeffries berichtet wurde (queer.de berichtete). Ein Opfer berichtete etwa von einem Übergriff im marokkanischen Marrakesch. Dort seien ihm K.o.-Tropfen verabreicht worden und er habe danach nichts mitbekommen. Später sei er HIV-positiv getestet worden.
Abercrombie: "Null Toleranz für Missbrauch"
Abercrombie & Fitch hatte zuvor zu den Vorwürfen erklärt, das Unternehmen habe "null Toleranz für Missbrauch, Belästigung oder Diskriminierung jeglicher Art". Der heute 80 Jahre alte Jeffries hatte Abercrombie im Jahr 2014 laut Geschäftsunterlagen mit einem goldenen Handschlag über 25 Millionen Dollar verlassen.
Das 1892 gegründete Modeunternehmen war bei Schüler*innen und Studierenden in den USA lange eine angesagte Kultmarke. Jeffries hatte die Geschäfte seit 1992 geführt, musste aber schließlich wegen schlechter Umsätze gehen. (AFP/cw)














