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USA

Schmutziger Wahlkampf: KI-generierter Mann wirft Tim Walz sexuellen Übergriff vor

Kürzlich verbreitete sich das Video eines Mannes, der dem queerfreundlichen Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz einen homophoben Übergriff unterstellt. Dabei handelt es sich aber um einen Deepfake.


Tim Walz bei einem Wahlkampfauftritt in Arizona (Bild: Gage Skidmore / flickr)

  • 23. Oktober 2024, 14:38h 2 Min.

In einem vergangene Woche auf X (früher Twitter) veröffentlichten Video behauptet ein Mann namens Matthew Metro, dass er 1997 vom heutigen Vizepräsidentschaftskandidaten Tim Walz sexuell missbraucht wurde. Er sei damals ein Schüler von Walz an einer Highschool im US-Bundesstaat Minnesota gewesen, der dort als Sozialkundelehrer und Football-Coach arbeitete.

Allerdings kam schnell heraus: Das Video ist KI-generiert, der echte Matthew Metro hat bereits die Aussagen dementiert. Der Original-Tweet ist inzwischen verschwunden, allerdings wird das Video derzeit auf vielen Unterstützerseiten für Ex-Präsident Donald Trump gezeigt.

In dem Video behauptet der Mann, dass Walz ihn als Zwölftklässler gegen seinen Willen begrapscht und geküsst habe. Laut dem Portal "TrueMedia", das Deepfakes erkennt, handelt es sich dabei mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um ein KI-generiertes Video.

Echter Matthew Metro will für Walz stimmen

Matthew Metro ist eine echte Person, die auch die Schule besucht hatte, an der Walz in den Neunzigerjahren unterrichtete. Gegenüber der "Washington Post" erklärte der jetzt in Hawaii lebende echte Metro aber, dass das Abschlussjahr an der Schule für ihn "unbekümmert" gewesen sei. "Das bin ich offensichtlich nicht. Die Zähne sind anders, das Haar ist anders, die Augen sind anders und die Nase ist anders. Ich weiß nicht, woher das gekommen ist." Er glaube, dass jemand sein Facebook-Profil ausgeforscht habe. Gegenüber der Zeitung kündigte er auch an, dass er am 5. November bei der Präsidentschaftswahl für Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und ihren Vize-Kandidaten Tim Walz stimmen wolle.

Das Video zeigt, wie gefährlich Deepfakes für künftige Wahlen sein können. Politikwissenschaftler*innen warnen bereits seit Jahren davor, dass diese Videos die Demokratie gefährden könnten, wenn sich die Technik verbessere und ein KI-generiertes Video künftig nicht mehr von einem realen Video unterschieden werden kann.

In der queeren Bevölkerung hat das Duo Harris/Walz einen großen Vorsprung vor den Republikanern Donald Trump und J.D. Vance: Laut einer im September veröffentlichten Umfrage würden 74 Prozent für die demokratischen Kandidat*innen stimmen, während Trump und Vance auf nur 7,5 Prozent kämen (queer.de berichtete). (cw)

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