Guadagnino kritisiert Zensur von "Queer" in der Türkei

Luca Guadagnino (Bild: IMAGO / ABACAPRESS)

Der italienische Filmemacher Luca Guadagnino hat am Samstag als Jury-Präsident des Filmfestivals in Marrakesch das jüngste Verbot seines Films "Queer" in der Türkei kritisiert.

"Sie haben den Film verboten, weil sie meinten, er würde soziale Unruhen hervorrufen", sagte der 53-Jährige auf der offiziellen Pressekonferenz der Jury. "Ich frage mich, ob sie den Film gesehen haben oder ob sie ihn nur nach der Vorlage oder, sagen wir, nach der scherzhaften Dummheit einiger Journalisten beurteilen, die sich darauf konzentrieren, dass James Bond schwul wird."

Guadagnino erklärte weiter, er sei "schockiert" über die Zensur. Er werde jede Institution bekämpfen, die die Macht des Kinos zu trüben versuche. Für seine Äußerungen erhielt der Regisseur tosenden Beifall vom Publikum. Das Marrakech International Film Festival findet noch bis zum 7. Dezember statt.

Eine Istanbuler Bezirksregierung hatte Anfang November die Vorführung des Filmes "Queer" mit Schauspieler Daniel Craig im Rahmen eines Filmfestivals verboten. Der Veranstalter Mubi sagte aus Protest das für vier Tage geplante und bereits ausverkaufte Festival komplett ab (queer.de berichtete).

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Der Film "Queer" basiert auf einer Erzählung des amerikanischen Schriftstellers William S. Burroughs (1914-1997). Im Zentrum steht Lee (Craig), der im Mexiko der 1950er Jahre seinen Alltag durch Drogenabhängigkeit und erotische Bekanntschaften mit Männern navigiert. Er lernt dabei Eugene (Drew Starkey) kennen, in den er sich auch verliebt. "Queer" kommt regulär am 2. Januar 2025 in die deutschen Kinos.

Der neue Film von Luca Guadagnino ("Call Me By Your Name") hatte bei den Filmfestspielen in Venedig seine Premiere. Dort feierte das Publikum die Produktion mit Standing Ovations (queer.de berichtete). (mize)

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