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Queerfeindlichkeit in der Premier League

Noussair Mazraoui stoppt Regenbogen-Aktion von Manchester United

Der gläubige Muslim Noussair Mazraoui hat eine Aktion seines Spitzenvereins für queere Akzeptanz verhindert. Die Vereinsführung stellte sich hinter ihren homophoben Star.


Auf seinem Ärmel sagt Noussair Mazraoui Nein zu Rassismus – am Sonntag sagte er gleichzeitig auch Ja zu Homophobie (Bild: IMAGO / Pro Sports Images)
  • 5. Dezember 2024, 09:52h 3 Min.

Die Spieler des englischen Spitzenclubs Manchester United sollten eigentlich am Sonntag beim Spiel gegen Everton in speziellen Jacken in Regenbogen­farben ins Stadion einlaufen – im Rahmen der Kampagne "Rainbow Laces" (Regenbogenschnürsenkel), mit der für die Akzeptanz und Gleich­behandlung queerer Menschen im Fußball geworben wird. Doch daraus wurde nichts: Wie "The Athletic" berichtet, hatte sich der frühere Bayern-Profi und gläubige Muslim Noussair Mazraoui aus angeblich religiösen Gründen geweigert, die Jacke anzuziehen. Daraufhin sei das gesamte Team ohne die Jacke aufgelaufen, um den Spieler nicht bloßzustellen. Die Entscheidung sei nur wenige Minuten vor Anpfiff gefallen.

Die Teamführung von Manchester United bestätigte auf Anfrage der BBC, dass ein Spieler die Jacke nicht tragen wollte. Die Profis hätten "das Recht, ihre eigene individuelle Meinung zu vertreten, insbesondere in Bezug auf ihren Glauben, und diese kann manchmal von der Position des Clubs abweichen", hieß es. Der Club wollte die Identität des Spielers nicht bestätigen, auch Mazraouis Agent wollte sich auf BBC-Anfrage nicht zu der Sache äußern.

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Auch andere Clubs hatten angesichts der "Rainbow Laces"-Aktion Zeichen für Akzeptanz setzen wollen. Doch auch hier gab es Widerstand von Spielern, die aus religiösen Gründen queere Akzeptanz ablehnen: So weigerte sich der ebenfalls muslimische Spieler Sam Morsy, anlässlich der Aktion eine Regenbogen-Kapitänsbinde zu tragen (queer.de berichtete). Alle anderen 19 Kapitäne trugen diese, auch der Manchester-Spieler Bruno Fernandes.

Wie die Vereinsführung hielt sich auch der queere Fanclub der Red Devils mit Kritik an dem homophoben Spitzenspieler zurück. Man sei "enttäuscht" und wisse, wer der Spieler ist, "aber wir denken, es ist nicht unsere Sache, seinen Namen zu nennen, und zu risikieren, dass die ganzen anderen positiven Dinge, die die Mehrheit der Menschen im Club geleistet haben, beschädigt werden", heißt es in einem Statement der Rainbow Devils. Ferner erklärte der queere Fan-Club, man "respektiert, dass der Spieler eigenen Überzeugungen hat".

/ RainbowDevils
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Dieses Statement wurde in sozialen Medien teils heftig kritisiert. In einem Kommentar wird etwa kritisiert, dass ein Spieler wohl kaum so sehr mit Samthandschuhen angefasst würde, wenn er aus angeblich religiösen Gründen eine Aktion gegen Rassismus boykottieren würde.

Mazraoui zeigte sich schon beim FC Bayern homophob

Noussair Mazraoui war bereits während seiner Zeit beim FC Bayern München wegen seiner homophoben Haltung kritisiert worden. Zuvor hatte er auf Instagram eine queer­feindliche Aktion seines marokkanischen Landsmanns Zakaria Aboukhlal mit einem Kommentar unterstützt (queer.de berichtete). (dk)

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