Eine lesbische Liebe in den 1930er Jahren

Turin, 1938. Nach Jahren in der Ruhe und Geborgenheit des Landlebens wagt Ginia den Schritt in die Großstadt. Dort eröffnet sich ihr eine Welt voller neuer Möglichkeiten, die genauso verlockend wie verwirrend erscheint. Die junge Frau, voller Neugier und dem Wunsch, ihren Platz in dieser fremden und lebendigen Umgebung zu finden, träumt von der Liebe, wie es viele in ihrem Alter tun. Sie beginnt eine zarte Romanze mit einem jungen Maler, der sie mit offenen Armen in seine kreative Welt einlädt.

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Kunst, Sinnlichkeit und die Suche nach Identität

"Der schöne Sommer" ist auf DVD und digital erschienen

Doch Ginias Leben nimmt eine unerwartete Wendung, als sie Amelia (Deva Cassel) begegnet. Amelia ist nicht nur wunderschön, sondern auch geheimnisvoll und freiheitsliebend – Eigenschaften, die Ginia gleichzeitig faszinieren und einschüchtern. Amelia zieht sie mit Leichtigkeit in die Künstlerkreise der Turiner Bohème, eine Szene, die vor Leben, Leidenschaft und Exzessen sprüht. Hier lernt Ginia eine Seite des Lebens kennen, die ihr bisher verschlossen war, geprägt von Kunst, Sinnlichkeit und der Suche nach Identität.

Die Verbindung zu Amelia wird schnell intensiver. Amelia ist anders als alle Menschen, die Ginia je getroffen hat. Mit ihrer selbstbewussten, fast unnahbaren Art und ihrer sinnlichen Präsenz bringt sie eine neue, aufregende Dynamik in Ginias Leben. Gleichzeitig löst sie ein Chaos der Gefühle in Ginia aus. Zwischen ihrer Beziehung zu dem Maler, den Erwartungen der Gesellschaft und den Konventionen ihrer Zeit beginnt Ginia, an sich selbst zu zweifeln. Doch es ist ihre Nähe zu Amelia, die ihr die Augen für eine tiefere Wahrheit öffnet: den Mut, sich selbst zu akzeptieren und ihren wahren Wünschen zu folgen.

Während des "schönen Sommers", den die beiden Frauen teilen, beginnt Ginia, die Welt und ihre eigene Rolle darin neu zu sehen. Sie entdeckt, was es bedeutet, die Fesseln der Anpassung zu sprengen, und lässt sich ganz auf das Abenteuer ein – ein Abenteuer, das nicht nur eine leidenschaftliche Liebe bedeutet, sondern auch die schmerzhafte und zugleich befreiende Erfahrung, sich selbst zu finden.

Die Filmadaption von Cesare Paveses gefeiertem Roman fängt die Emotionalität, die Schönheit und die inneren Konflikte dieser Geschichte eindrucksvoll ein. Mit ihrer Weltpremiere beim 77. Locarno Film Festival fand die Verfilmung großen Anklang und wird als einfühlsames Porträt von Leidenschaft, Selbstentdeckung und der befreienden Kraft der Liebe gefeiert. "Der schöne Sommer" ist jetzt fürs Heimkino (Amazon-Affiliate-Link ) auf DVD und digital erschienen. Lina Heimann hat den Film für uns zum Kinostart besprochen: "Eine queere Liebe im faschistischen Italien". (dd/pm)

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Der schöne Sommer
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