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Spanien

Homophober Mord an Samuel Luiz: Haftstrafen bis zu 24 Jahre

Vor zweieinhalb Jahren hatte ein brutaler Mord an einem schwulen Krankenpfleger in Spanien für Entsetzen gesorgt. Jetzt wurden vier Täter zu langjährigen Haftstrafen verurteilt.


Samuel Luiz Muñiz ist im Alter von nur 24 Jahren von Homo-Hassern getötet worden (Bild: Archiv)

  • 10. Januar 2025, 09:25h 2 Min.

Ein Gericht in A Coruña im Nordwesten Spaniens hat am Mittwoch vier Männer das Strafmaß gegen vier wegen Mordes am schwulen Krankenpflegers Samuel Luiz Muñiz verurteilten Männern bekanntgegeben. Die Männer waren bereits im November für schuldig befunden worden (queer.de berichtete). Die Vorsitzende Richterin  Elena Fernanda Pastor Novo betonte bei der Urteilsverkündung, dass Homo­sexuellenfeindlichkeit eines der Motive für die Tat gewesen sei.

Haupttäter Diego M. erhielt 24 Jahre, Kaio A. Und Alejandro F. müssen 20½ bzw. 20 Jahre hinter Gitter. Damit folgte das Gericht weitgehend den Forderungen der Staatsanwaltschaft, die Haftstrafen zwischen 22 und 27 Jahren gefordert hatte. Ein vierter Mann, Alejandro M., der nicht selbst auf das Opfer eingeprügelt hatte, ist wegen Beihilfe zu zehn Jahren verurteilt worden. Zudem müssen die Mörder der Familie des Opfers eine Entschädigung in Höhe von 303.000 Euro zahlen.

Eine Frau, die zur Tatzeit die Freundin eines der Täter war, war im November wegen Mangels an Beweisen freigesprochen worden. Bereits zuvor waren zwei minderjährige Täter zu je dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden.

Das Opfer war im Juli 2021 vor einem Nachtclub in A Coruña von einer Gruppe von Menschen mehrfach angegriffen, regelrecht gejagt und nach "Schwuchtel"-Beschimpfungen zu Tode geprügelt worden. In der Urteilsverkündung erklärte die Richterin, der Haupttäter habe laut einer Aufnahme "Ich werde dich umbringen, du Schwuchtel" gerufen, weil er gedacht habe, das spätere Opfer würde ihn filmen. Luiz, der seine Mörder nicht gekannt hatte, starb nach der Tat an einem Schädel-Hirn-Trauma (queer.de berichtete).

Täter zeigten wenig Reue

Während des Verfahrens zeigten die Angeklagten nur wenig Reue. Für ihre Attacke machten sie Alkohol- und Drogenkonsum verantwortlich, sie wiesen außerdem Homosexuellenfeindlichkeit als Motiv zurück. Gegen das Urteil können noch Rechtsmittel vor dem Berufungsgericht eingelegt werden.

Der Mord hatte 2021 Wut und Trauer in Spanien ausgelöst, Tausende queere Demonstrierende gingen auf die Straße, um von der Regierung einen besseren Schutz vor queerfeindlicher Gewalt zu fordern (queer.de berichtete). Dabei kam es teilweise zu Ausschreitungen (queer.de berichtete). (cw)

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