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"Gesellschaftliche Vielfalt bedroht"

OB-Wahl in Halle: Szene-Organisationen warnen vor queer­feindlicher CDU-Kandidatin

Für OB-Kandidatin Kerstin Godenrath existieren trans Menschen praktisch nicht oder sie sind krank. Über andere queere Themen will sie schlicht nicht sprechen. LGBTI-Aktivist*innen sind entsetzt.


Die CDU-Kommunalpolitikerin Kerstin Godenrath will mit queerfeindlicher Rhetorik das Rathaus von Halle erobern (Bild: IMAGO / Steffen Schellhorn)
  • 23. Januar 2025, 14:35h 2 Min.

Am 2. Februar wird im sachsen-anhaltischen Halle an der Saale ein neuer Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin gewählt. Nun warnen vier queere Organisationen – die AIDS-Hilfe Halle/Sachsen-Anhalt Süd, das BBZ "lebensart", Dornrosa und das Jugendnetzwerk Lambda Mitteldeutschland – vor der CDU-Kandidatin Kerstin Godenrath. Grund sind unter anderem Aussagen, mit denen sie offenbar die Existenz von trans Menschen leugnet.

So erklärte die CDU-Landtagsabgeordnete etwa vor gut einem Jahr auf X (vormals Twitter): "Transfrauen sind Männer." In einem weiteren Posting deutete sie an, dass sie trans Menschen schlicht für krank halte: "Menschen mit Geschlechtsdysphorie benötigen medizinische Unterstützung und Betreuung und nicht alberne Behauptungen, jeder sei das, als was er sich gern sehen möchte!"

/ GodenrathK
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Die vier Organisationen hatten auch bereits vor Wochen bei den neun OB-Kandidat*innen in Halle angefragt, wie sie zu zehn queeren Themenbereichen stehen. Nur fünf antworteten, darunter auch Godenrath und der SPD-Kandidat Egbert Geier. Die Christdemokratin wollte allerdings – anders als der Sozialdemokrat – nicht die konkreten Fragen beantworten. Dies sei ihr "aufgrund der Sensibilität des Themas nicht möglich", so Godenrath laut den auf Instagram veröffentlichten Antworten. Die CDU-Politikerin schrieb demnach lediglich allgemein, dass sie jeden Menschen akzeptiere – ob dies trans Personen einschließt, blieb unklar.

Queerfeindlichkeit der CDU-Kandidatin ist "eine enorme Belastung"

"Die ablehnende und Minderheiten ausgrenzende Haltung von Frau Godenrath ist für viele queere junge Menschen in Halle eine enorme Belastung", erklärte Mika Taube, Vorstandsmitglied des Jugendnetzwerks Lambda Mitteldeutschland. "Gerade ihre Weigerung, sich klar und konstruktiv mit queerpolitischen Themen auseinanderzusetzen, zeigt, wie herausfordernd der Weg zu echter Akzeptanz in unserer Stadt weiterhin ist." Taube warnte davor, Minderheiten für eine politische Agenda zu instrumentalisieren. Nicht selten diene das dazu, Minderheiten gegeneinander auszuspielen, wodurch eine gefährliche Dynamik entstehe. Dies gefährde nicht nur queere Menschen, sondern die gesamte gesellschaftliche Vielfalt. Daher brauche es "klare Bekenntnisse und mutige Schritte für mehr Vielfalt, statt solcher Rückschritte". (dk)

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